Hamburg (dpa/lno) – Die US-amerikanische Hirnforscherin Erin Schuman hat für ihre bahnbrechenden Forschungen den mit einer Million Euro dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft erhalten. «Erin Schuman ist eine Pionierin auf dem Gebiet der Neurobiologie. Ihre Forschung trägt dazu bei, das Verständnis über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns zu erweitern und neue Ansätze für die Behandlung neurologischer Erkrankungen zu entwickeln», sagte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bei der Verleihung im Hamburger Rathaus.
Die 61-Jährige ist seit 2009 Direktorin am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Sie erhielt die Auszeichnung für die Entdeckung der lokalen Proteinsynthese im Gehirn. Dieser wichtige Mechanismus ist die Grundlage für Lernen und Erinnern.
Damit habe Schuman das Verständnis des Gehirns revolutioniert. Mit den Mitteln des Preises will sie nun Krankheiten der Nervenzellen untersuchen. Dies könnte neue Möglichkeiten eröffnen, um Hirnerkrankungen wie die Huntington-Krankheit oder das Fragile-X-Syndrom zu behandeln.
Einer der höchstdotierten Forschungspreise
Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft zählt mit einer Million Euro zu den höchstdotierten Forschungspreisen. Die Körber-Stiftung zeichnet damit seit 1985 jedes Jahr einen wichtigen Durchbruch in den Life oder Physical Sciences in Europa aus.
Schuman wuchs in Kalifornien auf und studierte an der University of Southern California Psychologie und an der Princeton University Neurowissenschaften. Neben ihrer Forschung engagiert sich Schuman für eine Erhöhung des Frauenanteils in der Wissenschaft und für bessere Bildungschancen für Jugendliche.