Kaiserslautern (dpa/lno) – Steffen Baumgart brauchte nach einem wieder einmal sehr emotionalen Besuch auf dem Lauterer Betzenberg eine Weile, um runterzukommen. Erst der späte Ausgleich durch Davie Selke in der fünften Minute nach der Nachspielzeit, dann noch eine umstrittene Szene im FCK-Strafraum. Es gab reichlich Redebedarf für den Hamburger Trainer nach dem 2:2 (0:1) am Samstagabend.
«Da erwarte ich, dass sie zumindest mal 30 Sekunden draufgucken und nicht nur sagen, es ist gecheckt», sagte Baumgart zum vermeintlichen Hand-Elfmeter für sein Team, durch den dann eventuell sogar noch ein Sieg möglich gewesen wäre. «Wenn dieses Handspiel auf der anderen Seite passiert, da wird es bei dieser Kulisse gecheckt. Da bin ich mir sicher. Sonst kommst du hier nämlich nicht mit dem Auto nach Hause», sagte der Hamburger Trainer.
Joker Selke rettet den HSV
Doch trotz der Zweifel an der letzten Entscheidung überwog bei den Hamburgern die Erleichterung, nach einem 0:2 doch noch einen Punkt mitgenommen zu haben. «Geil, einfach geil», sagte Joker Selke, der tief in der Nachspielzeit das 2:2 erzielt hatte. Zuvor hatte Robert Glatzel zum 1:2 getroffen und damit nach einer schwachen ersten Halbzeit für neue Hoffnung beim HSV gesorgt.
Wie schon zuletzt zeigte sich, dass die Norddeutschen in dieser Saison über einen breiten Kader mit vielen Möglichkeiten verfügen. Selke, Adam Karabec, Jean-Luc Dompé, Ludovit Reis – sie alle kamen in der zweiten Halbzeit von der Bank aus und halfen mit, einen frühen Rückschlag im Rennen um die Spitzenplätze zu verhindern.
Baumgarts Lob für Einwechselspieler
«Es war wichtig, dass die Einwechselspieler sofort im Spiel waren. Wir hatten dadurch gute Abläufe, immer wieder Torgefahr», lobte Baumgart die frischen Kräfte von der Bank. Mit dem Remis konnten die Hanseaten daher am Ende ganz gut leben. «Wir nehmen diesen Teilerfolg mit, auch wenn wir anfangs mehr wollten», sagte der HSV-Coach. Am Samstag gegen den SC Paderborn soll es dann wieder mit einem Dreier klappen.