Senat: Bevölkerung soll sich vor Extremwetter schützen

Hamburgs rot-grüner Senat hat die Informationskampagne «Werde wetterwach!» zum Schutz vor Extremwetter gestartet.
Hamburgs rot-grüner Senat hat die Informationskampagne «Werde wetterwach!» zum Schutz vor Extremwetter gestartet. Foto: Jonas Walzberg/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Angesichts der Klimakrise hat Hamburgs rot-grüner Senat die Bevölkerung aufgefordert, sich mit den Folgen immer häufiger auftretender und intensiverer Extremwetterlagen auseinanderzusetzen. «Man kann sich davor schützen, wenn man sich gut vorbereitet», sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Wie das konkret aussehen könnte, soll die neue rund 50.000 Euro kostende Kampagne «Werde wetterwach!» zeigen.

Dabei könnten sich die Menschen etwa über Flyer oder das Fahrgastfernsehen im ÖPNV über ihre Möglichkeiten informieren. Zudem gibt es eine eigens eingerichtete Homepage www.extremwetter.hamburg, die alle relevanten Informationen zu Extremwetterlagen bündele. Außerdem sei das Förderprogramm «Mach Dein Grundstück regenfit» gestartet worden.

40,1 Grad Hitze an der Messtation Neuwiedenthal

«Wir haben häufigere, längere und intensivere Hitzewellen, wir haben häufigere und intensiveren Starkregen, häufige Trockenperioden und schnellere und höhere Sturmfluten», betonte der Grünen-Politiker. So seien im Sommer 2022 an der Messtation Neuwiedenthal 40,1 Grad gemessen worden. «Das war die absolut höchste Temperatur, die wir bisher jemals in Hamburg hatten.»

Im Winter 2023/2024 wiederum sei mehr als doppelt so viel Regen gefallen wie üblich – der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Und die wegen des Sturmtiefs «Zeynep» aufgetretene sehr schwere Sturmflut im Februar 2022 liege mit einer Höhe von 3,75 Metern über dem mittleren Hochwasser auf Platz sechs der schlimmsten Sturmfluten seit 1788.

Förderprogramm zur Versickerung von Regenwasser

Das neue Förderprogramm helfe bei der Entsiegelung, Begrünung und Versickerung von Regenwasser sowie beim Bau von Regenwasserzisternen. Grundeigentümer könnten dabei Zuschüsse von 30 bis 50 Prozent erhalten, sagte Kerstan. Das Förderprogramm sei vorerst für dieses Jahr mit 400.000 Euro ausgestattet.

Die Leiterin der Stabsstelle Klimafolgenanpassung der Umweltbehörde, Birgit Schiffmann, wies darauf hin, dass nicht einmal ein Drittel der Hamburger Hausbesitzer über eine Elementarschadenversicherung verfüge. Auch in diesem Zusammenhang mahnte Kerstan: «Erstmal muss man sich selber drum kümmern und sich selber schützen.»