EU-Minister wollen Ostseefangmengen beschließen

Fischen, wie hier mit einer Reuse in Kiel, könnte in der Ostsee künftig weiter eingeschränkt werden. (Archivbild)
Fischen, wie hier mit einer Reuse in Kiel, könnte in der Ostsee künftig weiter eingeschränkt werden. (Archivbild) Foto: Marcus Brandt/dpa

Luxemburg (dpa) – Die für Fischerei zuständigen EU-Ministerinnen und Minister treffen sich diesen Montag zu voraussichtlich letzten Verhandlungen über die Ostseefangmengen für kommendes Jahr. Für deutsche Ostseefischer sieht die Lage angesichts kleiner Fischbestände weiterhin trüb aus. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, Fangmöglichkeiten weiter einzuschränken. 

Unter anderem soll eine Ausnahme wegfallen, die es kleinen Booten derzeit noch erlaubt, Hering beispielsweise mit Stellnetzen oder Reusen zu fangen. Darüber hinaus sollen aus Bestandsschutzgründen eingeschränkte Beifang-Mengen für Dorsch und Hering weiter sinken.

Die Kommission erarbeitet jedes Jahr Vorschläge, wie viel Fisch aus EU-Meeren gefangen werden darf und beachtet dabei auch die Einschätzung des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES). Final entschieden werden die Mengen dann von den EU-Staaten – die diesjährigen Abschlussverhandlungen könnten sich bis Dienstag ziehen.

BUND: Kleinere und dünnere Fische

Deutschlands Fischereiminister Cem Özdemir will sich dafür einsetzen, dass die Ausnahmen für kleine Boote bestehen bleiben. Sie abzuschaffen, sei für die Bestandserholung nicht notwendig, teilte das Landwirtschaftsministerium mit.

Grundsätzlich soll mit der Begrenzung der Fangmengen verhindert werden, wovor Umweltschützerinnen und -schützer schon lange warnen: dass Fischbestände kollabieren. Überfischung, Klimawandel und andere Faktoren wie Schadstoffbelastung setzen den Tieren zu. Nach Angaben des Bunds für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) werden die Fische in der Ostsee zunehmend weniger, kleiner und dünner.