Polizei ohne heiße Spur zu weiteren Taten von Göhrde-Mörder

Immer wieder gibt es Mutmaßungen, ob der Lüneburger Göhrde-Mörder für weitere Verbrechen in Norddeutschland verantwortlich ist. (Archivfoto)
Immer wieder gibt es Mutmaßungen, ob der Lüneburger Göhrde-Mörder für weitere Verbrechen in Norddeutschland verantwortlich ist. (Archivfoto) Foto: Philipp Schulze/dpa

Lüneburg (dpa) – Ein ehemaliger Friedhofsgärtner aus Lüneburg soll Ende der 1980er Jahre mindestens fünf Menschen ermordet haben und immer wieder gibt es den Verdacht auf mögliche weitere Verbrechen in Norddeutschland. «Wir haben keine heiße Spur in Zusammenhang mit den Göhrde-Morden», sagte jedoch Polizeisprecherin Julia Graefe nun. «Wir gehen jedem Hinweis nach.» 

Untersucht werden mögliche Verbindungen zu weiteren Taten, in Lüneburg laufen in der Clearing-Stelle die Ermittlungen zusammen. 181 alte Fälle im norddeutschen Raum – sogenannte Cold Cases – würden von sechs Beamten in der Polizeidirektion Lüneburg bearbeitet, führte Graefe aus. Zuletzt hatte der NDR berichtet, dass es einen Hinweis zu zwei 1991 getöteten Frauen in Schwerin gegeben habe. Auch wird immer wieder spekuliert, ob es eine Verbindung zu Morden im Raum Cuxhaven gibt. In den 1970er und 1980er Jahren verschwanden dort mehrere junge Disco-Besucherinnen.

Der frühere Friedhofsgärtner gilt nicht nur als Verantwortlicher für zwei Doppelmorde 1989 in der Göhrde im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Unter einer Garage wurde auf dem ehemaligen Grundstück des Mannes im Herbst 2017 am Stadtrand von Lüneburg zudem die Leiche einer 1989 verschwundenen Frau gefunden. 

Der Gärtner brachte sich 1993 in Untersuchungshaft um, wo er wegen anderer Vorwürfe einsaß. Die Suche nach einem möglichen Komplizen blieb erfolglos. Im Mai 2019 stellte die Polizei zahlreiche Asservate aus dem früheren Haus des Mannes ins Internet, darunter ausgegrabene Handtaschen und Schuhe.