Kiel (dpa/lno) – Die Zahl der Arbeitslosen in Schleswig-Holstein ist im November im Vergleich zum Oktober um etwa 1.300 auf rund 92.600 gestiegen. Die Arbeitslosenquote sei im Vergleich zum November des vergangenen Jahres um 0,2 Punkte auf 5,7 Prozent gestiegen, teilte die Regionaldirektion Nord der Arbeitsagentur mit. Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. November vorlag.
Die Herbstbelebung am Arbeitsmarkt der vergangenen Monate setzte sich nach Angaben des Chefs der Regionaldirektion Nord, Markus Biercher, im November nicht fort. «Die saisonale Entwicklung mit dem erwartbaren Anstieg der Arbeitslosigkeit wird zudem durch die gesamtwirtschaftlich schwierige Lage überlagert.» Bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung gab es nach Bierchers Angaben in der jüngsten Auswertung für September 1.070.500 Personen allerdings einen Höchstwert.
Nach Ansicht von Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) tragen schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und daraus resultierende Unsicherheiten bei Investitionsentscheidungen und Zurückhaltung im privaten Konsum dazu bei, dass Unternehmen derzeit von der Neueinstellung arbeitsloser Menschen absehen oder gar Stellen abbauen wollen. Gleichzeitig bleibe der Bedarf der Unternehmen an gut qualifizierten Fachkräften aber hoch. «Die steigenden Arbeitslosenzahlen täuschen darüber hinweg, dass der Fachkräftebedarf eine anhaltende Herausforderung bleibt, die durch den demografischen Wandel noch verstärkt werden wird.»