Hamburg (dpa) – Die Zahl der Beschäftigten in der maritimen Wirtschaft in Deutschland ist in den vergangenen acht Jahren auf knapp 550.000 gestiegen. Laut einer neuen Studie des Deutschen Maritimen Zentrums (DMZ) nahm die Zahl der in der Branche Tätigen seit 2015 um 21.000 oder rund sechs Prozent zu. Damit liege man leicht unter der Beschäftigungsentwicklung in der gesamten deutschen Wirtschaft, sagte DMZ-Volkswirt Johannes Puckelwald bei der Vorstellung der Studie in Hamburg.
Der Frauenanteil stieg demnach seit 2015 auf 27 Prozent, die Zahl der Auszubildenden nahm um zehn Prozent auf gut 11.000 ab. Zu kämpfen habe die Branche auch mit dem demografischen Wandel und der Fachkräftegewinnung. Mehr als jeder vierte Beschäftigte sei älter als 55 Jahre. «Der berühmte „War for Talents“ – der Kampf um Fachkräfte – ist auch in der maritimen Branche angekommen», sagte DMZ-Geschäftsführer Matthias Catón.
Studie beleuchtet Beschäftigungsentwicklung in der maritimen Branche
In der Beschäftigungsanalyse wurden erstmals Daten der Bundesagentur für Arbeit und Brancheninformationen aus dem Zeitraum von 2015 bis 2023 speziell für die maritime Wirtschaft ausgewertet. Sie soll künftig fortlaufend aktualisiert auch einen Überblick über die Lage der Beschäftigung in zwölf verschiedenen Teilbranchen bieten – darunter Schifffahrt, Schiffbau, Hafen- und Terminalbetrieb, Hinterlandlogistik, Zulieferindustrie und Offshore-Wind.
Den größten Anteil der Beschäftigten in der Gesamtbranche machte 2023 demnach mit 35,6 Prozent die sogenannte Hinterlandlogistik – also der Gütertransport von und zu den Häfen – aus. Das ist ein Plus von 3,8 Punkten im Vergleich zu 2015. An zweiter Stelle liegt die Zulieferindustrie mit einem Anteil von 18,5 Prozent (2015: 20,4). Auf 8,8 Prozent (7,6) kommt der Bereich Offshore-Wind, der Schiffbau auf 7 (7,4), die Schifffahrt auf 6,6 (8,3) und der Hafen- und Terminalbetrieb auf 5,3 (5,7) Prozent.
2023 waren laut der Studie 40 Prozent aller Beschäftigten allein in den Berufsgruppen Verkehr und Logistik tätig, was einer Zunahme um rund 20 Prozent seit 2015 auf knapp 140.000 entspricht. Im selben Zeitraum ging die Zahl der Beschäftigten in den Berufsgruppen Metallerzeugung und -bearbeitung um 2,9 Prozent auf gut 21.000 zurück. Eine Zunahme verzeichneten hingegen die Bereiche Verwaltung, Organisation, Einkauf und Vertrieb sowie Technik und IT.