Staatsanwaltschaft zur «Eventin»: Kein Hinweis auf Straftat

Die Zoll-Prüfungen des Öltankers «Eventin» dauern an. (Archivbild)
Die Zoll-Prüfungen des Öltankers «Eventin» dauern an. (Archivbild) Foto: Stefan Sauer/dpa

Sassnitz/Stralsund (dpa) – Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stralsund liegen nach Zollprüfungen des vor mehr als einer Woche unweit Rügens havarierten Öltankers «Eventin» bislang keine Hinweise auf eine Straftat vor. Das habe der Zoll Freitagmittag telefonisch der Staatsanwaltschaft mitgeteilt und gleichzeitig darüber informiert, dass die Auswertungen weiterliefen, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Sprecher der Generalzolldirektion in Hamburg sagte, man äußere sich nicht im Detail zu Einzelfällen. Die Prüfungen dauerten an.

Nach früheren Angaben untersucht der Zoll, ob es sich bei den rund 100.000 Tonnen Öl an Bord der «Eventin» um russisches Öl handelt und das Öl-Embargo der EU verletzt wird. Auch wegen technischer Prüfungen wurde die Weiterfahrt des fast 20 Jahre alten Schiffes untersagt. Das Schiff, das zeitweise stundenlang manövrierunfähig in der Ostsee trieb, wurde von deutschen Einsatzkräften gesichert und vor den Stadthafen von Sassnitz auf Rügen geschleppt.

Prüfung läuft weiter

Ob gegebenenfalls Ordnungswidrigkeiten vorliegen, sei nicht Sache der Staatsanwaltschaft, sagte deren Sprecher. Außerdem könne sich immer noch auch ein Straftatverdacht ergeben. Im Falle eines Anfangsverdachts würde man dann ein Ermittlungsverfahren einleiten. Man habe bislang nur rudimentär Kenntnis von dem Fall und warte die weiteren Erkenntnisse des Zolls ab.

Vergangenes Jahr hatte sich die Rostocker Staatsanwaltschaft im Fall des Frachters «Atlantic Navigator II» eingeschaltet. Er war wegen technischer Probleme in den Rostocker Hafen eingelaufen unter anderem mit Birkensperrholz aus Russland, das auf der EU-Sanktionsliste stand. Der Kapitän musste 8.000 Euro Geldstrafe an eine Menschenrechtsorganisation zahlen.