Hamburg (dpa/lno) – Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg ist im Januar nach einem viermonatigem Rückgang wieder deutlich gestiegen. Insgesamt waren 93.132 Frauen und Männer ohne Job – 4.958 mehr als im Dezember vergangenen Jahres und 5.578 mehr als im Januar 2024, wie die Agentur für Arbeit mitteilte. Die Arbeitslosenquote stieg damit den Angaben zufolge im Vergleich zum Dezember um 0,5 Punkte auf 8,4 Prozent. Die Arbeitsagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 15. Januar vorlag.
Agenturchef: Anstieg der Arbeitslosigkeit gewöhnliche Entwicklung
Der Chef der Hamburger Agentur für Arbeit, Sönke Fock, nannte die Trendumkehr nicht überraschend. «Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit und weniger Stelleneingang zum Vormonat sind eine gewöhnliche Entwicklung zu Jahresanfang; darüber hinaus bewegen sich die Werte robust in der Größenordnung des Vorjahresmonats.» Grund für den Anstieg seien die schwache Konjunktur, die Zuwanderung, aber auch der Strukturwandel und transformationsbedingte Einflüsse.
Die steigende Arbeitslosigkeit verteile sich relativ gleichmäßig über die verschiedenen Personengruppen – Männer plus 5,3 Prozent, Ausländer und Ausländerinnen plus 4,9 Prozent, Langzeitarbeitslose plus 4,2 Prozent. Lediglich Frauen seien mit einem Plus von 6,0 Prozent leicht überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen, sagte Fock.
8.170 neue Arbeitslose im Januar
Insgesamt haben sich im Januar den Angaben zufolge 8.170 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet. Das seien 2.265 oder 38,4 Prozent mehr als im Dezember, aber nur 172 oder 2,2 Prozent mehr als im Januar 2024. Auf der anderen Seite sei es 4.335 Frauen und Männern gelungen aus der Arbeitslosigkeit herauszukommen – 648 oder 13 Prozent weniger als im Dezember und 84 oder 1,9 Prozent weniger als im Januar 2024. Für Fock zeigt dies dennoch, dass der Arbeitsmarkt nicht festsitze und Jobs zu finden seien.
Die Zahl der in Hamburg sozialversicherungspflichtig beschäftigte Menschen ist nach jüngsten Daten vom November 2024 im Vergleich zum Vormonat leicht um 1.900 Beschäftigte auf rund 1.087.700 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat seien es sogar 6.400 Frauen und Männer. «Im Vergleich zur Bundesebene hat Hamburg somit eine bessere Entwicklung erlebt», erklärte Fock. Denn auf Bundesebene sei die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung sogar zurückgegangen.
Das Gesundheitswesen stellt die meisten Leute ein
Die meisten Einstellungen gab es weiterhin im Gesundheitswesen, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung, der Verteidigung und den Sozialversicherungen. Dahinter folgten das verarbeitende Gewerbe sowie Heime und Sozialwesen. Während der Handel zum Jahresende erstmals in 2024 wieder einen
positiven Wert ausgewiesen habe, stagniert das Gastgewerbe weiterhin. Erneut rückläufig gewesen seien unter anderem das Baugewerbe und der Bereich Information und Kommunikation.
Gleichwohl verzeichnete die Arbeitsagentur einen leichten Rückgang bei neuen Stellen. Insgesamt hätten die Arbeitgeber 2.790 freie Stellen gemeldet, 462 oder 14,2 Prozent weniger als im Dezember, aber 990 oder 55 Prozent mehr als vor einem Jahr. Insgesamt habe die Arbeitsagentur damit 16.086 freie Stellen im Bestand – 360 weniger als im Dezember, aber 4.742 mehr als im Januar 2024. Die meisten freien Stellen gebe es in fertigungstechnischen Berufen, in Verkehrs- und Logistikberufen und im Handel.