Kiel (dpa/lno) – Zahlreiche Menschen sind in Kiel auf die Straße gegangen, um gegen die Migrationspolitik der CDU und ihr Abstimmungsverhalten im Bundestag zu protestieren. Die Polizei sprach von 13.000 bis 14.000 Teilnehmern. Demonstrationen gab es auch in weiteren Orten im Norden.
Auf den Plakaten der Demonstranten stand zum Beispiel «Hüte dich vor den Ideen des März», «Nie wieder ist jetzt» und «Menschenrechte statt rechte Menschen». Die Teilnehmer füllten den gesamten Rathausplatz in Kiel.
Auch Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) nahm an der Demonstration teil. «Ich bin froh und auch ehrlich gesagt stolz, dass wir eine der größten Demonstrationen möglicherweise seit Jahrzehnten hier in Kiel erleben», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Denn es sei diese Woche wirklich etwas Historisches passiert, dass nun die AfD als Mehrheitsbeschafferin fungiere im Deutschen Bundestag. «Das hat es in der Nachkriegsgeschichte nicht gegeben und ist, was ich viel schlimmer finde, ein Fanal für all das, was wir in den nächsten Jahren in kommunalen und in Länderparlamenten vielleicht auch sehen werden», so der Oberbürgermeister.
Die Union hatte am Mittwoch mit Hilfe der AfD einen Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik im Bundestag durchgesetzt. Ein Gesetzentwurf zur Begrenzung der Migration scheiterte am Freitag allerdings.