
Kiel/Lübeck (dpa/lno) – Nachdem am vergangenen Mittwoch bereits rund 4.000 Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in Schleswig-Holstein auf der Straße waren, hat die Gewerkschaft Verdi zu einem weiteren Warnstreik aufgerufen. So sollen die Beschäftigten im Großraum Lübeck sowie in den umliegenden Kreisen und Gemeinden am Donnerstag erneut die Arbeit liegen, teilte Verdi mit. Zunächst berichteten die «Lübecker Nachrichten».
«Die Arbeitgeber haben beim ersten Verhandlungstermin weder ein Gegenangebot noch praktikable Lösungen zur Verbesserung der dramatischen Überlastungssituation der Beschäftigten vorgelegt», sagte der Gewerkschaftssekretär Markus Ameln. Stattdessen hätten die Arbeitgeber die Aussage getroffen, dass es keinen generellen Personalmangel gebe. «Diese Bemerkung ist für die Gewerkschaft und die Beschäftigten ein Schlag ins Gesicht», betonte er.
Forderungen von Verdi
Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen acht Prozent mehr Lohn für die Angestellten im öffentlichen Dienst, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Zudem solle die Vergütung von Praktika und Ausbildungen um 200 Euro monatlich erhöht werden. Ebenso seien drei freie Tage mehr für die Angestellten nötig.
Die Arbeitgeberseite hat noch kein Angebot vorgelegt. Am 17. Februar soll in Potsdam die zweite Verhandlungsrunde beginnen. «Das Verhalten der Arbeitgeber, die sich einer ernsthaften Lösung verweigern, wird für die Beschäftigten nicht länger hinnehmbar sein», erklärte Ameln. Sie forderten ein verhandlungsfähiges Angebot seitens der Arbeitgeber.
Betroffen von den Streikmaßnahmen seien etwa die kommunalen Kitas, die städtischen Senioreneinrichtungen, die Entsorgungsbetriebe, die Stadtreinigung, die Stadtwerke sowie die Kreisverwaltungen und Rettungsdienste.
Demonstration in Lübeck
Bei dem Warnstreik sollen die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes am Donnerstag am Gewerkschaftshaus zusammenkommen. Gegen 10.30 Uhr soll eine Demonstration durch die Innenstadt starten. Auch in anderen Teilen von Schleswig-Holstein sind Warnstreiks für den Tag geplant. Nach Angaben der «Lübecker Nachrichten» soll bei einem Verdi-Treffen am Montag Genaueres geplant werden.