
Kiel (dpa/lno) – Das Landgericht Kiel hat Haftbefehl gegen einen 25-Jährigen erlassen, der am Rande einer Demonstration in der Landeshauptstadt einen Mann mit einem Messer schwer verletzt haben soll. Zuvor habe er bei der Tat in der Fußgängerzone am 25. Januar einen anderen Mann angegriffen, ihn aber nicht verletzt. Der 25-jährige Syrer sitzt jetzt in Untersuchungshaft, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.
Zunächst hatte das Amtsgericht einen Haftbefehl gegen den Beschuldigten abgelehnt. Dagegen legte die Anklagebehörde Beschwerde ein. Sie geht davon aus, dass der Beschuldigte den Tod der Angegriffenen zumindest billigend in Kauf genommen hat und sieht den dringenden Tatverdacht des versuchten Totschlags in zwei Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in einem Fall. Der Verletzte, ein Kurde mit türkischer Staatsangehörigkeit, hatte Stiche in Brust und Bauch erlitten.
Die Ermittlungen, vor allem auch zum Motiv für die Tat, dauern nach Angaben der Staatsanwaltschaft an.
Der 25 Jahre alte mutmaßliche Täter war 2016 nach Deutschland gekommen, wie Sozialstaatssekretärin Silke Schiller-Tobies im Innen- und Rechtsausschuss des Landtags sagte. Der Syrer habe subsidiären Schutz erhalten. Seine Aufenthaltserlaubnis sei noch bis Dezember gültig.