Landtag erinnert an Jahrestag des Angriffs auf die Ukraine

Schleswig-Holsteins Landtag erinnert an den dritten Jahrestag des Krieges in der Ukraine.
Schleswig-Holsteins Landtag erinnert an den dritten Jahrestag des Krieges in der Ukraine. Foto: Frank Molter/dpa

Kiel (dpa/lno) – Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat an den dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine erinnert. «Wir stehen an der Seite der Ukraine, jetzt und auch in den schweren Zeiten des Wiederaufbaus», sagte Landtagspräsidentin Kristina Herbst (CDU). «Unsere Gedanken sind bei allen, die Widerstand gegen die russische Aggression leisten.»

Die vergangenen Wochen hätten wenig Hoffnung darauf gemacht, dass dieser Krieg ein baldiges Ende finde, sagte Herbst. «Und vor allem: ein Ende, das den Menschen in der Ukraine die Angst nimmt, dass der Krieg nach einer kurzen Atempause durch Russland erneut vom Zaun gebrochen wird.»

Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg dabei

Die Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, Iryna Tybinka, nahm an der Veranstaltung teil und dankte dem Landtag für dessen Unterstützung. Russland missachte das Völkerrecht und die Rechte anderer. «Vereinbarungen mit ihm sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind.»

Russland ermorde in der Ukraine die Zukunft des freien Europas, sagte Tybinka. Eine gemeinsame Niederlage würde eine Ära totalitärer Regime bedeuten. Ein gerechter Frieden werde nur durch Stärke erreicht. Die Ukraine kämpfe weiter, «auch im vierten Jahr des großen Krieges».

Der Gouverneur der Oblast Cherson, Oleksandr Prokudin, schilderte in einer Grußbotschaft die Lage in Schleswig-Holsteins ukrainischer Partnerregion. Dort seien mittlerweile mehr als 30.000 Gebäude, darunter Schulen und Krankenhäuser, zerstört worden.

Deadline für Europa

Es gebe eine Deadline für Europa Verteidigungsfähigkeit, warnte Claudia Major, die Leiterin der Forschungsgruppe Sicherheitspolitik bei der Stiftung Wissenschaft und Politik. «Die Bundeswehr muss in der Lage sein, zu gewinnen. Was denn sonst?» Russland werde kampffähiger und stelle sich systematisch für einen Krieg auf.

Nach Angaben von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) haben die Schulen im Norden mehr als 8.600 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine aufgenommen. Diese erhielten dort Bildung, die ihnen sowohl hier als auch in ihrer Heimat nützlich sein werde. «Und sie haben eine Art von Normalität, die trotz des Krieges eine Kindheit und eine Jugend ermöglicht, die zumindest manchmal das Leid in ihrer Heimat vergessen lässt.»