
Hamburg (dpa) – Rund 350 Einsatzkräfte des Zolls sind in einer großangelegten Aktion gegen Schwarzarbeit und Sozialversicherungsbetrug vorgegangen. Nach umfangreichen Ermittlungen gegen Verantwortliche eines in Hamburg tätigen Bauunternehmens habe das Hauptzollamt Hamburg dazu am frühen Morgen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hamburg rund 50 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, teilte der Zoll mit.
Die Einsatzkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet, darunter auch drei Bargeldspürhunde, durchsuchten demnach die Geschäftsräume und Wohnungen der sechs Beschuldigten sowie weitere Geschäftsanschriften in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Gleichzeitig seien im Zuge der Vermögenssicherung unter anderem zwei hochwertige Oberklasse-Sportwagen und mehr als 61.000 Euro Bargeld vorläufig gesichert worden.
Die sechs Tatverdächtigen sollen sich den Ermittlungen zufolge zu einer Bande zusammengeschlossen und seit Januar 2023 Beiträge zur Sozialversicherung in noch nicht abschließend feststehender Höhe vorenthalten haben. Bisherigen Erkenntnissen zufolge sollen sie zur Verschleierung schwarz gezahlter Löhne Scheinrechnungen ohne tatsächlich erbrachte Leistungen von mehreren eigens dafür gegründeten Servicefirmen als sogenannte Fremdleistungen eingebucht haben.