Warnstreik in Hamburger Kliniken – Montag keine Müllabfuhr

Mehr als 1.000 Menschen nehmen nach Angaben von Verdi an einer Kundgebung der Gewerkschaft teil.
Mehr als 1.000 Menschen nehmen nach Angaben von Verdi an einer Kundgebung der Gewerkschaft teil. Foto: David Hammersen/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Nur wenige Stunden nach Beginn eines zweitägigen Warnstreiks in den großen Hamburger Krankenhäusern hat die Gewerkschaft Verdi eine weitere Arbeitsniederlegung bei der Müllabfuhr angekündigt. Am Wochenende werden die Recyclinghöfe, die Straßenreinigung und die Containerabfuhr erheblich eingeschränkt sein, teilte der stellvertretende Landesbezirksleiter von Verdi, Ole Bogard, mit. 

Am Montag sollen die Mülltonnen nicht geleert werden. «Ohne uns bleibt Hamburg im Müll stecken», erklärte Verdi. Mitarbeiter der Hamburger Stadtreinigung hatten bereits Ende Februar die Arbeit niedergelegt.

Mehr als 1.000 Teilnehmer bei Verdi-Kundgebung

Unterdessen versammelten sich nach Gewerkschaftsangaben mehr als 1.000 Teilnehmer eines Warnstreiks in den Kliniken auf dem Hamburger Gänsemarkt. «Wir sind mit der Beteiligung gut zufrieden», sagte eine Verdi-Sprecherin. Die Operationssäle seien geschlossen, es fänden nur unaufschiebbare Operationen statt. 

Verdi hat die Beschäftigten bei Asklepios und im Universitätsklinikum für Donnerstag und Freitag zu einem Warnstreik aufgerufen. Die Mitarbeiter der Endo-Klinik des Helios-Konzerns und der Schön-Klinik Eilbek sollten sich nur am Donnerstag der Aktion anschließen. 

Asklepios: Auswirkungen eher gering

Von den Asklepios-Kliniken hieß es am Vormittag, für eine Bilanz sei es noch etwas früh. «Aber Stand jetzt sind die Auswirkungen des Warnstreiks auf die Patientenversorgung und die betrieblichen Abläufe eher gering», erklärte ein Unternehmenssprecher. In einigen Fällen hätten leider geplante Operationen oder Behandlungen verschoben werden müssen. Die Notfallversorgung sei aber zu jedem Zeitpunkt sichergestellt. Mit sieben Standorten ist Asklepios der größte Krankenhausbetreiber in Hamburg. 

Bestreikt werden sollten in den insgesamt zehn Krankenhäusern die Pflege, Röntgen-Abteilungen, zentrale Notaufnahmen, Intensivstationen, Kreißsäle, Labore und andere Bereiche. Rund 20.000 Krankenhaus-Mitarbeiter, aber nicht die Ärzte, sind laut Verdi in Hamburg von dem Tarifstreit betroffen.

Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn

Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro monatlich für die insgesamt 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen in Deutschland. Für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.