
Hamburg (dpa/lno) – In einem zentralen Lager der Stadt Hamburg befinden sich für den Fall einer neuen Krisensituation Millionen medizinische Schutzmasken und Handschuhe. Doch bei einem Teil endet die Haltbarkeit bald. Um das künftig zu vermeiden, wird an neuen Strategien gearbeitet.
«Die Haltbarkeit der eingelagerten Artikel unterscheidet sich je nach Artikel deutlich», teilte die zuständige Sozialbehörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Während noch vorhandene Stoffmasken kein Haltbarkeitsdatum hätten, würden die FFP2-Masken je nach Charge in den Sommermonaten ablaufen.
Was passiert mit diesem Material?
«Einer breiten Abgabe an Einrichtungen in privater Trägerschaft, zu denen in Hamburg auch der überwiegende Teil der Krankenhäuser zählt, stehen bundesweit rechtliche Hürden entgegen», antwortete die Sozialbehörde. Auch dadurch sei das Ablaufen einer gewissen Menge von Reserveartikeln nicht zu vermeiden. Sie würden verbrannt.
Im Rahmen von humanitären Unterstützungsleistungen wurde persönliche Schutzausrüstung (PSA) den Angaben zufolge aber auch für Hilfslieferungen in die Ukraine zur Verfügung gestellt.
Ab 2026 soll Bevorratung über einen Krankenhausträger laufen
Angesichts des Maskenmangels zu Beginn der Corona-Pandemie hatten das Bundesgesundheitsministerium und auch die Länder mehrere Milliarden Schutzmasken gekauft.
Die Bevorratung in Hamburg soll künftig – geplant ab 2026 – laut Sozialbehörde mit einem Krankenhausträger realisiert werden. Entsprechende Vereinbarungen seien in Abstimmung. «Die Sozialbehörde definiert dazu Art und Menge der im Pandemiefall benötigten PSA.» Der Krankenhausträger solle dann die Artikel mit den Qualitätsmerkmalen und Spezifikationen, die er auch selbst im Krankenhausalltag verwende, beschaffen und für die Stadt lagern. Damit werde eine ständige Erneuerung der Artikel erreicht.
Ende des vergangenen Jahres hatte der rot-grüne Senat auf eine Anfrage der CDU-Fraktion Zahlen zu der Reserve im sogenannten zentralen PSA-Lager der Stadt mit einer Fläche von etwa 5.500 Quadratmetern veröffentlicht, die laut Sozialbehörde weiterhin aktuell sind.
Sozialbehörde: Stadt hat für Katastrophenfall umfangreich vorgesorgt
Dort befinden sich demnach 4,36 Millionen FFP-Masken, knapp 3 Millionen OP-Masken, rund 164.000 waschbare Masken, mehr als 6 Millionen Einmalhandschuhe und Zehntausende Schutzkittel. «Der Bestand im zentralen PSA-Lager war im Jahr 2024 bis auf wenige Auslieferungen gegenüber 2023 unverändert und lag jederzeit über der kalkulierten Pandemiereserve.»
Die Stadt habe für eine Krisensituation beziehungsweise einen Katastrophenfall mit umfangreichen Maßnahmen vorgesorgt, um die Bevölkerung zu schützen, betonte der Senat.