
Prerow (dpa) – Nach einem Räumungsurteil ist ein Teilgelände des Dünencampingplatzes in Prerow vom bisherigen Betreiber Regenbogen offiziell an den Eigentümer, die landeseigene Stiftung Umwelt- und Naturschutz MV, übergeben worden. Beide Seiten trafen sich mit einem Gerichtsvollzieher auf dem Campingplatz, um Grundstücksverläufe und Infrastruktur in Augenschein zu nehmen.
«Wir glauben, mit dem heutigen Tag endet auf dieser Fläche ein Stück Camping-Geschichte. Über drei Jahrzehnte haben wir diesen Platz aufgebaut, betrieben und gemeinsam mit den Campenden viele unvergessliche Urlaubserlebnisse geschaffen», sagte Patrick Voßhall, Vorstand Regenbogen AG im Rückblick. Allerdings seien auch nach dem Termin noch viele Fragen offen.
Urteil für zweites Teilgelände noch offen
So seien etwa vier der Gebäude durch die umstrittene Grenzziehung zwischen den zwei Grundstücken faktisch geteilt worden. Wie damit verfahren werde, sei weiter unklar.
Bei dem Treffen ging es um eine in den Dünen gelegene Teilfläche, über die das Landgericht Rostock in einem Räumungsurteil im Oktober zugunsten der Stiftung entschieden hatte. Für ein zweites Teilgelände – das dem Land gehört – steht ein Urteil nach einer Räumungsklage des Landes gegen die Regenbogen AG indes noch aus. In diesem Fall wird am 1. April am Landgericht Stralsund verhandelt. Für den Campingplatz mit aktuell noch rund 1.000 Stellplätzen gibt es bereits einen neuen Betreiber.
Stiftung will Teilbetrieb
Der Geschäftsführer der Stiftung, Bjørn Schwake, zeigte sich erleichtert und zufrieden nach dem Treffen. Es gehe nun darum, möglichst schnell einen Teilbetrieb zu ermöglichen. Dazu hoffe er auf die Kooperation der Regenbogen AG, wenn es um das Wegerecht, Strom- und Wasserversorgung sowie die Parkplätze gehe, die auf der noch von Regenbogen betriebenen Fläche liegen. Das wolle man nicht umsonst, sondern dafür werde man bezahlen, so Schwake.
Solange das Gericht in Stralsund nicht entschieden hat, könnte es auf dem Campingplatz zu einer Koexistenz von alten und dem neuen Betreiber, dem Hamburger Unternehmen Camper’s Friend, kommen. Schwake wollte sich zu dem Verfahren zwar nicht äußern.
Allerdings finden sich auf der Internetseite der Stiftung klare Worte zu dem Prozess in Stralsund: «Hier ist aufgrund eines für das Land erfreulichen Hinweisbeschlusses der zuständigen Kammer ebenfalls mit einem Räumungstitel im April oder Mai zu rechnen. Wir gehen davon aus, dass spätestens damit der Weiterbetrieb des gesamten Campingplatzes ohne Probleme möglich sein wird», heißt es dort.
Der Fall des seit rund 30 Jahren von der Regenbogen AG betriebenen Campingplatzes beschäftigte bereits mehrere Gerichte und Instanzen. Die Regenbogen AG hat ihren Sitz in Schönkirchen (Schleswig-Holstein). Ihre Pachtverträge für den Campingplatz waren bereits zum 31. Dezember 2023 gekündigt worden.