
Hannover (dpa) – Wieder steht ein Orchestermusiker wegen versuchten Giftmordes in Hannover vor Gericht. Im Oktober 2023 hatte das Landgericht Hannover den heute 64-Jährigen wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, der Bundesgerichtshof hob das Urteil aber teilweise auf. Heute (9.00 Uhr) beginnt der Revisionsprozess am Landgericht.
Die Revision des Verurteilten wurde vom Bundesgerichtshof verworfen, die Verurteilung wegen des versuchten Giftmordes an der Mutter des 64-Jährigen wurde damit rechtskräftig. Das Urteil bezüglich der zweiten Tat – der Musiker soll zusätzlich versucht haben, zwei Kollegen zu vergiften – wurde auf Revision der Staatsanwaltschaft aber aufgehoben und muss neu verhandelt werden.
Der Musiker eines renommierten Sinfonieorchesters hatte nach Überzeugung des Landgerichts im September 2022 in einem Seniorenheim in Hannover Rattengift in Lebensmittel seiner damals 93 Jahre alten Mutter gemischt. Einige Tage später reichte er zwei Kollegen auf einer Konzertreise einen Frischkäse-Dip mit dem Gift. Die Opfer erlitten Blutgerinnungsstörungen, an denen sie hätten sterben können.