Hamburg (dpa/lno) – Wegen eines sexuellen Übergriffs auf eine Jugendliche hat das Landgericht Hamburg einen Angeklagten zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt. Laut Anklage hatte der 25-Jährige am frühen Morgen des 31. Oktober vergangenen Jahres eine 16-Jährige auf der Reeperbahn angesprochen und ihr angeboten, sie mit seinem Wagen nach Hause zu fahren.
Während der Autofahrt habe er zunächst versucht, sie zu küssen, was sie abgewehrt habe. In der Nähe der Landungsbrücken habe er angehalten und die 16-Jährige gegen ihren Willen zu sexuellen Handlungen gezwungen.
16-Jährige sagte konstant und plausibel aus
Der Angeklagte habe die Tat bestritten, teilte eine Gerichtssprecherin mit. Die Strafkammer hatte jedoch nach den Worten der Vorsitzenden Richterin «keine vernünftigen Zweifel an der Schuld des Angeklagten». Die Verurteilung stütze sich auf die Angaben der Jugendlichen und von weiteren Zeugen.
Die 16-Jährige habe das Geschehen konstant und plausibel geschildert. Das Gericht sprach den 25-Jährigen wegen eines sexuellen Übergriffs mit Gewalt und durch Ausnutzen einer schutzlosen Lage in Tateinheit mit versuchter Nötigung schuldig.
Angeklagter mit «Frauenproblem»
Zur Tatzeit habe der einschlägig vorbestrafte Angeklagte unter Bewährung gestanden. Strafmildernd sei berücksichtigt worden, dass er grundsätzlich therapiewillig sei und ihm jetzt der Widerruf der Bewährung drohe. Die Vorsitzende Richterin ermahnte den Angeklagten nach Angaben der Sprecherin: «Sie müssen ihr Frauenproblem lösen!» Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.