21 Obdachlose im Winter auf Hamburgs Straßen gestorben

Unter den 47 Todesfällen waren 21 Menschen, die auf offener Straße starben. (Archivbild)
Unter den 47 Todesfällen waren 21 Menschen, die auf offener Straße starben. (Archivbild) Foto: Marcus Brandt/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Im Winter sind nach Daten des Senats 47 wohnungs- und obdachlose Menschen in Hamburg gestorben. Darunter 21 auf der Straße, als Todesursachen wurden in diesen Fällen unter anderem Sepsis, Atemversagen oder Lungenembolie verzeichnet. 26 Menschen ohne festen Wohnsitz starben in Hamburger Krankenhäusern, darunter einer aufgrund von Unterkühlung.

Das geht aus einer Antwort des rot-grünen Senats auf eine Anfrage der Fraktion Die Linke hervor. Zuvor hatte der NDR darüber berichtet. Es wurden Daten von September 2024 bis Ende März ausgewertet. «Ich finde das wirklich bestürzend», sagte die sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Olga Fritzsche. «Trotzdem feiert sich die Stadt dafür, das beste Winternotprogramm und ein umfassendes Hilfesystem zu haben.»

Die Linke beobachte eine stark zunehmende Verelendung. «Obwohl sich die Anzahl der obdachlosen Menschen in Hamburg nahezu verdoppelt hat, ist das Winternotprogramm nicht ausgelastet und Plätze bleiben leer», sagte Fritzsche weiter. «Das zeigt doch überdeutlich, dass es eben nicht reicht, den Menschen ein nächtliches Angebot in Massenunterkünften zu machen, die sie tagsüber wieder verlassen müssen, und das sie nicht annehmen wollen.» Es brauche einen Paradigmenwechsel hin zu einem ganztägig geöffneten Winternotprogramm mit Einzelzimmern.