Blumen zum Abschied für Karin Prien

Ministerpräsident Daniel Günther hat die voraussichtliche Bundesbildungsministerin Karin Prien (beide CDU) aus seinem Kabinett verabschiedet.
Ministerpräsident Daniel Günther hat die voraussichtliche Bundesbildungsministerin Karin Prien (beide CDU) aus seinem Kabinett verabschiedet. Foto: Frank Molter/dpa

Kiel/Berlin (dpa/lno) – Mit einem Blumenstrauß und reichlich lobenden Worten hat Ministerpräsident Daniel Günther die voraussichtliche Bundesbildungsministerin Karin Prien (beide CDU) aus seinem Kabinett verabschiedet. «Wir arbeiten in dieser Regierung von Anfang an hervorragend zusammen, sind ein perfektes Team, auch innerparteilich», sagte Günther Rande der Kabinettssitzung. «Das bleiben wir auch in Zukunft, aber jetzt eben nicht mehr gemeinsam am Kabinettstisch.»

Es falle ihm nicht leicht, Priens Wunsch nach Entlassung als Landesministerin zu entsprechen, sagte Günther. Ihr Wechsel ins Bundeskabinett sei eine Zäsur, weil Bildung in der Landespolitik ein zentrales Thema sei. «Und das hat Karin Prien über acht Jahre herausragend gemacht.» Deshalb entstehe eine Lücke. «Das ist von daher auch kein leichter Tag. Aber natürlich überwiegt die Freude darüber, eine Bildungsministerin in Berlin zu haben und dass Karin Prien das wird.»

Schleswig-Holstein als Vorbild

«Ich bin im Herzen Schleswig-Holsteinerin und werde das auch bleiben», sagte Prien. Der Wechsel falle ihr nicht leicht. Ihr Ziel sei es, in ihrer neuen Aufgabe Brücken zu bauen in der Gesellschaft. Sie habe im Norden eine Art des Miteinanders in der Politik erlebt, die für Deutschland beispielhaft sein könne. Dafür stehe Günther. «Es ist eine Art des respektvollen Umgangs. Es ist eine Art des dialogischen Lösens von Konflikten.»

Bildungspolitik auf Bundesebene wolle sie so gestalten, dass auch Schleswig-Holstein profitiere, sagte Prien. Bildung sei zentraler Baustein, damit sich die liberale Demokratie stabil weiterentwickele. Ihrer Nachfolge gab sie mit auf den Weg: Es sei das Politikfeld in der Landespolitik, in dem man am meisten gestalten könne im Land.

Nachfolge kommende Woche

Prien bleibt bis Montag im Amt. Am 7. Mai – nach der geplanten Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler und der Vereidigung seines Kabinetts – will Günther die Nachfolge vorstellen. Prien habe das Amt in den vergangenen Jahren geprägt und der Bildungspolitik in Schleswig-Holstein ein bundesweites Gewicht gegeben, sagte Günther. Eigentlich habe er mit ihr mindestens bis zur Landtagswahl 2027 zusammenarbeiten wollen. «Aber in der Politik ist es halt so: Wenn man hervorragende Menschen um sich scharrt, dann sehen andere Menschen auch, dass die gute Arbeit leisten.»