
Offenbach/Kiel (dpa) – Der diesjährige April war in Schleswig-Holstein nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ungewöhnlich mild. Mit 9,6 Grad lag die Temperatur im Mittel rund 3,0 Grad über dem langjährigen Wert, hieß es in der vorläufigen Monatsbilanz des Wetterdienstes. Doch im Ländervergleich war Schleswig-Holstein damit noch immer die kühlste Region. Deutschlandweit betrug der Mittelwert 10,5 Grad. Am wärmsten war es zur Mitte des Monats. Doch im Unterschied zu anderen Regionen in Deutschland gab es keinen Tag mit der offiziellen Sommertemperatur von 25 Grad.
Es fielen 26 Liter Regen pro Quadratmeter, damit lag die Niederschlagsmenge im Norden deutlich unter dem Sollwert von 49 Litern pro Quadratmeter. Regnerisch und wechselhaft waren vor allem die Tage um Ostern. Die Sonne schien 230 Stunden. Das sei ein Plus von rund 40 Prozent gegenüber dem Klimamittel von 164 Stunden, hieß es. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer brachte der Sonnenschein den Raps in diesem Jahr zwei bis drei Wochen eher als üblich zum Blühen.
«Ausgeprägte Wetteranomalie»
Für Deutschland insgesamt spricht der DWD von einer «ausgeprägten Wärmeanomalie». Der voraussichtliche Mittelwert von 10,5 Grad habe 3,1 Grad höher gelegen als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 und 1,5 Grad mehr als im Vergleich zur neueren Klimanorm 1991 bis 2020. «Der Monat reihte sich damit unter die sieben wärmsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 ein», so die Meteorologen. Für seine vorläufige Bilanz wertete der DWD rund 2.000 Messstationen aus.