Hamburg (dpa/lno) – Wegen des umstrittenen Neubaus der Sternbrücke in Hamburg-Altona mussten zuletzt mehrere alteingesessene Musikclubs ausziehen – nun sind sie in die Gewölbe einer anderen Brücke eingezogen. In unmittelbarer Nähe zu Hauptbahnhof und Deichtorhallen sollen die leerstehenden Kasematten an der Altländer Straße die neue Heimat von drei betroffenen Sternbrücken-Clubs werden. Nun wurden die neuen Räume an die Betreiber der Beat Boutique und des Fundbureaus übergeben.
Erste Beats ab August
Sie können damit ab August die Musik wieder voll aufdrehen, die Bar 227 soll später nachkommen. Damit die Musikclubs gute Bedingungen vorfinden, hat die Stadt die Räume unter der Bahnbrücke in den vergangenen Monaten aus- und umgebaut. Damit sind nun Toiletten, Lüftung, Strom- und Wasserversorgung auf dem neuesten Stand. Die Räume des Fundbureaus in den Kasematten sind mit fast 400 Quadratmetern ähnlich groß wie zuvor die unter der Sternbrücke; etwa 300 Leute passen rein. Die Beat Boutique hat jetzt auf 200 Quadratmetern fast viermal so viel Platz wie vorher und kann fast 200 Menschen reinlassen.
Langfristig sollen die zwölf Gewölbe mit ihren rund 3750 Quadratmetern ein Ort voller Kultur mit einer Mischung aus Gastronomie, Clubszene und Kunsthandwerk werden. «Dort, wo vorher nur ungenutzte, kahle Brückengewölbe waren, lassen wir eine neue Kulturmeile unweit des Hauptbahnhofs entstehen», sagte Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) laut Mitteilung.
Bahn will 100 Jahre alte Sternbrücke durch Neubau ersetzen
Die Deutsche Bahn möchte die fast 100 Jahre alte Strenbrücke, die täglich von mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen passiert wird, durch eine 108 Meter lange und 21 Meter hohe, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzen. Die Neubau-Gegner halten die Planungen für überdimensioniert und sprechen von einer «Monster-Brücke». Die Kosten für die neue Brücke werden bislang auf rund 125 Millionen Euro geschätzt.