Kiel (dpa/lno) – Nach zwölf Jahren als Finanzministerin in Schleswig-Holstein hat Monika Heinold (Grüne) von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) ihre Entlassungsurkunde erhalten. «Monika Heinold hat zwölf Jahre lang mit enormem Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein die Geschäfte des Finanzministeriums geführt und hinterlässt ein sehr gut aufgestelltes Haus», sagte der Regierungschef. Er habe dem Abschied bereits mit Wehmut entgegengeblickt. Heinold könne stolz auf das von ihr Erreichte sein.
Heinold sagte, «jetzt habe ich meine Arbeit gemacht, jetzt übernehmen Jüngere». Die 65-Jährige dankte dem Kabinett für die vertrauensvolle Zusammenarbeit: «Ohne euch wäre ich bestimmt gestrandet. Mit euch bin ich immer im Trocken gelandet.» Sie habe in ihrer Jugend nie gedacht, dass sie Finanzministerin werde. «Wahrscheinlich hat meine Karriere damit zu tun, dass meine Mutter früher beim Abwaschen immer mit mir das Einmaleins geübt hat.»
Schneider folgt auf Heinold
Anschließend überreichte Günther Heinolds Nachfolgerin Silke Schneider (Grüne) ihre Ernennungsurkunde. Der Wechsel erfolgt offiziell zum 1. August. «Mit Silke Schneider übernimmt eine absolut erfahrene und versierte Nachfolgerin das Amt von Monika Heinold», sagte Günther. Nach Kenntnis der Personalie sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Der neue Job sei «auf Dich zugeschneidert».
Sie freue sich über die Rückkehr in die Landespolitik, sagte Schneider. «Und das zu einer Zeit, die ja gesamtpolitisch und gesellschaftlich alles andere als einfach ist. Und genau das hat mich gereizt.» Ab Mittwoch wolle sie still und leise mit Heinold den Wechsel vorbereiten.
Die künftige Finanzministerin Schneider war zuletzt Präsidentin des Landgerichts Lübeck und gehört auch dem Landesverfassungsgericht an. Die 56-Jährige war zudem Staatssekretärin in früheren Landesregierungen von 2014 bis 2020, zunächst im Umweltministerium, ab 2017 dann im Finanzministerium unter Heinold.
Patenschaften und ein Gedicht
Günther überreichte Heinold zum Abschied zwei Patenschaften für Heuler aus der Seehundstation Friedrichskoog. Den Ende Juni beziehungsweise Anfang Juli gefundenen Tieren gaben die Mitarbeitenden die Namen Monika und Daniel. Neben einem Gutschein für Futter erhielt Heinold auch eine Einladung zur geplanten Auswilderung der beiden Seehunde Mitte August.
Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) trug zum Abschied ihrer Kabinettskollegin in Gedicht vor. «Doch nicht verzagen, Moni fragen.(…) Du schlichtest manchen Streit im Kern. Für Daniel ja sogar gern», heißt es darin etwa.