Marseille (dpa) – Große Hitze und flaue Winde haben auch den zweiten Regattatag der Olympiasegler zum Flautenpoker gemacht. Die deutschen Skiffsegler konnten sich in den schwierigen Bedingungen in der Bucht vorn Marseille aber gut behaupten. Als jüngste Crew im 49erFX-Feld wurden Marla Bergmann (22) und Hanna Wille (23) im ersten Rennen zwar wegen eines Frühstarts disqualifiziert, konnten aber nach sechs Rennen bei ihrer Olympia-Premiere Platz vier verteidigen.
Auf den gleichen Platz haben sich auch die 49er-Segler Jakob Meggendorfer und Andreas Spranger vom Bayerischen Yacht-Club vorgearbeitet. Steuermann Meggendorfer, dessen Crew erst Anfang Juli vom DOSB für Olympia nachnominiert worden war, sieht viele Teilnehmer wegen des Drucks bei Olympia noch nicht am Leistungslimit. «Wir haben uns von Beginn an vorgenommen, uns selbst keinen Druck zu machen, Lust aufs Racen zu haben und Olympia zu genießen. So können wir unsere Leistung gut abrufen», sagte er.
Schwache Winde zwingen zum Abbruch
Kaum eine Chance dazu hatte bislang der frühere Windsurfweltmeister Sebastian Kördel vom Norddeutschen Regatta Verein. Bei der Olympia-Premiere der iQFoil-Flotte konnte über zwei Tage nur ein Rennen absolviert werden. Das zweite musste wegen zu schwacher Winde abgebrochen werden. Kördel liegt nach zwei von sechs Wettkampftagen auf Platz zehn.
Der 31-Jährige sagte, er habe schon zwei glückliche Olympia-Momente erlebt: «Am Sonntag bin ich zeitgleich mit dem Franzosen Goyard rausgefahren. Da gab es – natürlich für ihn –Jubel und Sprechchöre von mehr als Zehntausend Menschen am Strand. Ein toller Moment!» Vor dem ersten Rennen habe er noch einmal Glück gehabt, als sein Trapez riss, er es aber rechtzeitig bis zum Start habe austauschen können.
Kördels Vereinskameradin Theresa Steinlein konnte mit den neu-olympischen iQFoilerinnen zwei Rennen bestreiten. Als Fünfte stieg die erst 22 Jahre alte Windsurferin vom Wörthsee stark in die Serie ein.