Hamburg (dpa/lno) – Vor der geschlossenen Blauen Moschee in Hamburg haben rund 200 Menschen an einem Freitagsgebet teilgenommen. Es habe keine Zwischenfälle gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Der Betreiber der schiitischen Moschee an der Alster, das Islamische Zentrum Hamburg (IZH), war am 24. Juli von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) verboten worden. Männer und Frauen versammelten sich vor der Imam-Ali-Moschee in getrennten Gruppen. Auch ein Imam war vor Ort. Bereits am Donnerstagabend sowie am Donnerstag und Freitag vergangener Wochen hatten teilweise mehr als 200 Menschen vor dem Gebäude gebetet.
Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg
Faeser hatte das Islamische Zentrum Hamburg als «bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa» bezeichnet. Der Verein verbreite als direkte Vertretung des iranischen «Revolutionsführers» in aggressiv-kämpferischer Weise die Ideologie der sogenannten Islamischen Revolution in Deutschland, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Bundesweit hatte die Polizei Vermögen und Einrichtungen des Zentrums und fünf seiner Teilorganisationen beschlagnahmt. Damit steht auch die Blaue Moschee zunächst unter Verwaltung des Bundes.