Kiel (dpa/lno) – Die SPD-Landtagsfraktion befürchtet, dass Schleswig-Holstein beim Bau von Konverterplattformen für Offshore-Windparks ins Hintertreffen geraten könnte. Hintergrund ist ein zwischen dem Bund und einigen Bundesländern verhandeltes Sonderbürgschaftsprogramm, das Werften beim Bau von Konvertern und Konverterplattformen absichern soll, wie der für Maritime Wirtschaft zuständige SPD-Abgeordnete Thomas Hölck mitteilte. Anders als Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Bremen, Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen habe sich das nördlichste Bundesland an den Verhandlungen nicht beteiligt.
«Während die anderen Landesregierungen also mit am Tisch sitzen, um ihre Interessen durchzusetzen, drohen schleswig-holsteinische Werften und Unternehmen leer auszugehen», so Hölck. «Und dabei handelt es sich nicht um wenige Euros – der Bau einer einzigen Konverterplattform wird auf rund 2,5 Milliarden Euro geschätzt.» Die Plattformen sind nötig, um den von den Windenergieanlagen erzeugten Wechselstrom in Gleichstrom umzuwandeln. Gleichstrom kann ohne größere Verluste über weite Strecken transportiert werden. An Land wird der Strom wieder in Wechselstrom umgewandelt.
Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) war kürzlich nach Norwegen gereist, um sich unter anderem über den Bau von Konverterplattformen zu informieren. Er sagte, er sehe gute Chancen für Werften in Schleswig-Holstein, in diesem Bereich aktiv zu werden. Auf eine Anfrage der SPD-Fraktion zu dem Sonderbürgschaftsprogramm hatte die Landesregierung im Juli geantwortet, dass Unternehmen aus allen Länder teilnehmen könnten.