Hamburg (dpa) – Die Spuren des schweren Unfalls in Hamburg-Billstedt, bei dem ein zweijähriges Kind gestorben ist, sind dramatisch: Auf einer Strecke von mehr als 50 Metern liegen die Trümmerteile von drei Fahrzeugen, aufgeplatzte Airbags hängen in den zerstörten Autos, ein kaputter Kinderwagen liegt auf der Straße.
Ersten Erkenntnissen zufolge waren ein 22-Jähriger und ein 24-Jähriger mit ihren Autos auf dem Schiffbeker Weg in Richtung Billstedt unterwegs, als eine 40 Jahre alte Frau mit ihrem Familienvan auf die Straße einbog, wie die Polizei mitteilte. Dabei stieß ihr Wagen erst mit dem des 24-Jährigen und dann mit dem des 22-Jährigen zusammen. Dieser geriet ins Schlingern, kam von der Fahrbahn ab und beschädigte mehrere Bäume am Fahrbahnrand.
Zwei Zweijährige im Auto – einer stirbt wenig später
Sechs Menschen wurden durch die Unfälle verletzt. Der zunächst lebensgefährlich verletzte Zweijährige starb wenig später im Krankenhaus. Neben dem verstorbenen Kleinkind wurden auch sein Zwillingsbruder und seine Mutter schwer verletzt. Die beiden Unfallfahrer sowie eine 23 Jahre alte Beifahrerin kamen mit leichten Verletzungen davon.
70 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort
Obwohl die Fahrzeuge schwer beschädigt wurden, konnten nach Angaben der Feuerwehr alle Insassen vor Eintreffen der Feuerwehr aus den Fahrzeugen befreit werden – Passanten übernahmen die Erstversorgung.
Feuerwehr und Polizei waren mit einem Großaufgebot am Unfallort. 70 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst waren rund drei Stunden im Einsatz. «Anfangs ist das immer eine sehr unübersichtliche Lage», sagte ein Feuerwehrsprecher am Abend dazu. Das Team habe dann schnell Ordnung in das Chaos gebracht und die Verletzten wurden sofort behandelt.
Auch Mitarbeitende des Kriseninterventionsteams des Deutschen Roten Kreuzes waren am Unfallort und kümmerten sich um die Opfer des Unfalls sowie um deren Angehörige. Auch die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes und der Feuerwehr nähmen solche Unfälle mit, sagte der Sprecher weiter. «Verkehrsunfälle mit Kindern, besonders mit schwer verletzten Kindern gehen auch den Einsatzkräften sehr nah. Sie werden danach seelsorgerisch betreut, wenn das nötig ist.»
War es ein illegales Autorennen?
Die Polizei prüft nun, ob sich die beiden jungen Männer mit ihren schnellen Autos möglicherweise ein illegales Autorennen geliefert haben.