Kiel (dpa/lno) – Schleswig-Holsteins Haushalte nutzen etwas weniger klimafreundliche Technologien als der Bundesschnitt. So verfügen in Deutschland 31 Prozent der Privathaushalte über mindestens eine der einschlägigen Technologien der Energiewende, wie aus dem «Energiewendebarometer» der staatlichen KfW-Bank hervorgeht. In Schleswig-Holstein seien es 29 Prozent. Allerdings zeigten sich 61 Prozent der Haushalte ohne solche Technologien offen für eine künftige Nutzung. Das seien sechs Prozentpunkte mehr als im Bundesschnitt. Zu Energiewende-Technologien zählt die KfW Wärmepumpen, Photovoltaikanlagen, Solarthermie-Anlagen, Batteriespeicher, Kraft-Wärme-Kopplungen, Holzpelletheizungen und Elektroautos.
Unangefochtene Nummer 1 sei dabei die Photovoltaikanlage. Rund 13 Prozent der bundesdeutschen Haushalte hatten demnach im Schnitt der letzten beiden Jahre eine Photovoltaikanlage installiert. In Schleswig-Holstein lag der Anteil bei zehn Prozent. Und auch bei den Wärmepumpen lag ganz Deutschland mit sechs Prozent vor dem Norden, wo bislang nur vier Prozent der Haushalte über derartige Geräte verfügen. Allerdings seien 50 Prozent der Haushalte für eine künftige Nutzung offen, wie die KfW erklärte. Bundesweit seien es nur 37 Prozent.
Ein wichtiger Grund für die Zurückhaltung der Immobilienbesitzer seien die Kosten. So gaben bundesweit 41 Prozent der technologieoffenen Haushalte an, sich eine Umrüstung nicht leisten zu können. In Schleswig-Holstein waren es den Angaben zufolge 40 Prozent. Und auch die Wirtschaftlichkeit treibt die Schleswig-Holsteiner um. So bezweifelten bundesweit 38 Prozent, dass sich die Investition am Ende auch lohne. In Schleswig-Holstein waren es demnach sogar 45 Prozent.
Die Befragung mit mehr als 6000 Teilnehmern hat auch deutliche regionale Unterschiede aufgezeigt. So gibt es in Süddeutschland (41 Prozent) deutlich mehr Energiewende-Haushalte als in Ostdeutschland (24 Prozent). Die Zahlen steigen aber in allen Landesteilen an. In den Großstädten ist der Anteil der Teilnehmer an der Energiewende am geringsten. Hier gibt es viele Mieter und weniger Hauseigentümer als auf dem Land. Die Menschen in der Stadt sind daher häufiger auf die Zustimmung der Vermieter oder Miteigentümer angewiesen.