Hamburg (dpa/lno) – Vor wenigen Wochen erst hat Banksy mit zahlreichen Tiergraffiti in Großbritannien für Aufsehen gesorgt: So zeigte ein Kunstwerk am Londoner Zoo, wie ein Gorilla den Rollladen hochhebt und scheinbar andere Tiere freilässt. Zudem waren ein Steinbock, Affen und Pelikane an der Fassade eines Fish-and-Chips-Ladens zu sehen. Von Freitag an können auch in Hamburg wieder Werke des britischen Street-Art-Künstlers bestaunt werden – natürlich keine Originale, sondern Reproduktionen, die von einem Team von Graffiti-Künstlern live vor Ort hergestellt und gesprüht wurden. Direkt am Jungfernstieg zeigt die Ausstellung «House of Banksy – An Unauthorized Exhibition» auf zwei Etagen und einer Fläche von 1.500 Quadratmetern mehr als 150 Motive des Künstlers.
«Banksy möchte die Menschen mit seiner Kunst begeistern und berühren, gleichzeitig aber auch polarisieren und zum Nachdenken anregen», sagte Kuratorin Virginia Jean, die auch schon die Ausstellung «The Mystery of Banksy – A Genius Mind» kuratiert hat. In seinen Werken setze sich der Künstler mit verschiedenen Themen wie Krieg, Fremdenhass, Polizeigewalt, Menschen auf der Flucht, Kapitalismus, globale Erderwärmung oder auch der Corona-Pandemie auseinander. «Banksy spricht mit seinen Schöpfungen signifikante Wahrheiten und Probleme in unserer Welt an, vor welchen wir nur allzu gerne die Augen verschließen», meinte die Kuratorin.
Seine Identität hält der Schätzungen zufolge etwa 45–50-jährige in Bristol geborene Graffiti-Künstler bis heute erfolgreich geheim. Seine Werke dagegen erobern international nicht nur die Straßen, sondern auch die Auktionshäuser, und das höchst erfolgreich: Er gilt derzeit als einer der teuersten Künstler der Gegenwart.