Hamburg (dpa/lno) – Kein Punkt, kein Tor, Platz 17: Nach dem enttäuschenden Saisonstart in der Fußball-Bundesliga hofft der Aufsteiger FC St. Pauli auf ein erstes Erfolgserlebnis im Auswärtsspiel beim FC Augsburg (Sonntag, 15.30 Uhr/DAZN).
Während der Länderspielpause haben sich sowohl Präsident Oke Göttlich als auch Sportchef Andreas Bornemann gegen den Vorwurf gewehrt, die Hamburger hätten vor dieser Saison zu wenig Geld in die Verstärkung der Mannschaft investiert.
Es sei «ein Trugschluss», zu glauben, dass in der Bundesliga «viel mehr Geld zur freien Verfügung vorhanden ist», sagte Göttlich der «Hamburger Morgenpost». «Ja, es gibt mehr Geld in der Bundesliga, vor allem durch die TV-Gelder. Aber das bedeutet nicht automatisch mehr Gewinn. Auch die Ausgaben erhöhen sich deutlich.»
Nur vier Neuzugänge
Konkret habe der FC St. Pauli unter anderem durch die Gehaltsanpassungen nach dem Aufstieg und die Rückzahlung von Darlehen aus der Corona-Zeit erhebliche Mehrausgaben zu schultern. Auch deshalb kamen in diesem Sommer mit den Leihspielern Robert Wagner (SC Freiburg) und Morgan Guilavogui (RC Lens) sowie den Kaderergänzungen Ben Voll (Viktoria Köln) und Fin Stevens (FC Brentford) nur vier neue Profis ans Millerntor.
«Ein Großteil der kleineren Vereine» sei von den Transferaktivitäten der Großclubs abhängig, erklärte Bornemann in einem Interview von transfermarkt.de. «Du hoffst, dass die großen Vereine ihre Kader neu aufstellen und es dadurch für uns Möglichkeiten gibt, Spieler zu verpflichten, die wir normalerweise nicht bekommen würden. Aber das hat in dem Maße nicht stattgefunden.»
Präsident Göttlich hält die Hamburger vor dem Augsburg-Spiel dennoch für konkurrenzfähig. «Ich würde den Fußball-Experten gern sprechen, der unser Team deutlich schwächer bewertet als jene unserer unmittelbaren ökonomischen Wettbewerber wie Bochum, Kiel und Heidenheim», sagte er.