Neumünster (dpa/lno) – Im Streit um Lohnerhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen an kommunalen Kliniken haben Hunderte Ärzte im Norden am heutigen Montag die Arbeit niedergelegt. Daran waren in Schleswig-Holstein rund 300 Ärztinnen und Ärzte von 22 Kliniken beteiligt, wie der Marburger Bund mitteilte. Die Gewerkschaft hatte bundesweit zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Etwa 150 Ärztinnen und Ärzte nahmen in Neumünster an einer zentralen Kundgebung teil. Zur Patientenversorgung habe die Gewerkschaft den betroffenen Kliniken Vereinbarungen zum Notdienst angeboten.
Signal an Arbeitgeber
Die auf Bundesebene geführten Gespräche mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) sollen Dienstag weitergehen. Die bisherigen Verhandlungsrunden waren ohne Einigung geblieben. «Wir konnten zu keiner Zeit erkennen, dass die Arbeitgeber sich ernsthaft mit unseren Anliegen auseinandersetzen möchten», sagt der Landesvorsitzende Michael Wessendorf. Der Streik solle ein Signal an die Arbeitgeber senden, «endlich ernsthaft in die Verhandlungen einzusteigen».
Der Marburger Bund fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung von 8,5 Prozent bezogen auf ein Jahr sowie eine Reform von Regelungen zur Schichtarbeit. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände kritisierte den Warnstreik als überzogen.