Hamburg (dpa) – Zu Beginn eines besonders verkehrsreichen Wochenendes in Norddeutschland haben sich mehrere Unfälle ereignet. Auf der A1 bei Hamburg-Öjendorf fuhr am frühen Freitagmorgen ein Auto auf einen Lastwagen auf. Der Autofahrer wurde nach Angaben der Feuerwehr schwer verletzt. Die Autobahn war für die Bergungsarbeiten in Richtung Bremen gesperrt.
Auf der A23 Hamburg-Heide in der Nähe von Elmshorn (Kreis Pinneberg) kollidierte ebenfalls ein Auto mit einem Lastwagen. Der 51 Jahre alte Autofahrer war nach Polizeiangaben betrunken und wurde leicht verletzt. Die Autobahn war für zwei Stunden gesperrt. Auf der B205 bei Bad Segeberg stießen zwei Familienautos zusammen. Sieben Menschen wurden verletzt. Die wichtige Verbindung zwischen der A7 und der A21 Kiel-Bargteheide war für mehrere Stunden nicht passierbar.
Erste Rückreisewelle erwartet
Der ADAC erwartet eines der verkehrsreichsten Wochenenden des Jahres. Zu den schlimmsten Staustrecken zählt der Verkehrsclub mehrere Autobahnen im Norden, darunter die A7 Hannover-Flensburg, die A1 Bremen-Lübeck, die A24 Berlin-Hamburg und die A20 Lübeck-Rostock. Während sich viele Urlauber aus Süddeutschland auf den Weg machen, dürfte sich in Norddeutschland eine erste Rückreisewelle bemerkbar machen. In Niedersachsen und Bremen sowie in Sachsen und Sachsen-Anhalt enden die Schulferien. «Wir erwarten viel, viel Verkehr», sagte ADAC-Sprecher Christof Tietgen.
Staus rund um Hamburg
Auf der A7 mussten die Autofahrer in Richtung Hannover am Freitagmittag eine Dreiviertelstunde mehr vor dem Elbtunnel einplanen. Der Verkehr staute sich nach Angaben der Autobahn GmbH ab Hamburg-Schnelsen. In Gegenrichtung betrug die Wartezeit ab dem Dreieck Hamburg Südwest eine halbe Stunde. Mehrere Staus gab es auch auf der A7 zwischen Rendsburg und Schleswig sowie auf der A1 zwischen Hamburg-Billstedt und Stillhorn.
Züge fallen wegen Bauarbeiten in Hamburg aus
Ein Grund für den stärkeren Autoverkehr könnten auch die Baustellen der Deutschen Bahn sein. Wegen Brückenbauarbeiten zwischen Hamburg-Hauptbahnhof und -Harburg fallen bis zum 12. August mehrere ICE-Züge zwischen Hamburg und Köln, Hamburg und Frankfurt sowie Hamburg und München aus. Nachts, zwischen 21.00 und 5.00 Uhr beginnen beziehungsweise alle Züge auf diesen Strecken in Hamburg-Harburg. Zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof und Harburg verkehren nur S-Bahnen.
Bis zu 250.000 Menschen bei Parade in Hamburg
Weitere Baustellen am wichtigen Verkehrsknotenpunkt Berliner Tor und an der benachbarten Eisenbahnüberführung Wendenstraße sowie in Hamburg-Eidelstedt behindern den Hamburger S-Bahnverkehr. Das dürfte auch viele Besucher der Veranstaltungen zum Christopher-Street-Day betreffen. Die Veranstalter erwarten zu ihrer Parade am Samstag ab 8.00 Uhr bis zu 250.000 Menschen. Zahlreiche Straßen in der Innenstadt und um die Alster werden gesperrt sein, wie die Polizei mitteilte.
Mehr als 80.000 Wacken-Fans unterwegs
Die Autobahn GmbH verzichtet an diesem Wochenende nach Möglichkeit auf Bauarbeiten. So wird die Untersuchung der Norderelbbrücke unterbrochen, um den Verkehr auf der A1 wie gewohnt auf drei Fahrstreifen je Richtung rollen zu lassen. Auch auf der A23 Hamburg-Heide bei Pinneberg ruhen die Bauarbeiten, um die An- und Abreise der bis zu 85.000 Besucher des Heavy-Metal-Festivals in Wacken nicht zu behindern.
Mecklenburg-Vorpommern weniger betroffen
Längere Wartezeiten könnten sich laut ADAC auch auf der A1 bei Lübeck und dem etwas weiter nördlich gelegenen Ratekau ergeben. Auf der A20 wird bei Kröpelin und Tessin, westlich und östlich von Rostock, gebaut. Auf der A24 Hamburg-Berlin gibt es Baustellen bei Zarrentin, Hagenow und Wöbbelin. Auch auf den Straßen von und nach Rügen und Usedom werde es voll werden. Tietgen meinte zum Reiseverkehr im Nordosten jedoch: «Mecklenburg-Vorpommern kommt fast jedes Wochenende mit einem halben blauen Auge davon.»