Gütersloh/Kiel (dpa/lno) – In den Kitas in Schleswig-Holstein ist einer Studie zufolge der Anteil von Fachkräften am pädagogischen Personal leicht gestiegen. So verfügten im vergangenen Jahr dem «Ländermonitoring frühkindliche Bildung» der Bertelsmann Stiftung nach in der Hansestadt rund 20 Prozent der Kita-Teams über eine hohe Fachkraft-Quote, bei der mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen mindestens über einen einschlägigen Fachschulabschluss verfügen. 2017 waren es noch knapp 19 Prozent.
Schleswig-Holstein liege damit dennoch weiterhin deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 32 Prozent, hieß es. Zudem sei im nördlichsten Bundesland der Anteil der Kita-Teams, in denen nicht einmal die Hälfte der pädagogisch Arbeitenden als Fachkraft qualifiziert sei, zwischen 2017 und 2023 von acht auf sieben Prozent gesunken.
Absenkung der Qualität durch weniger Personal
Aufgrund der Ausgangslage im nördlichsten Bundesland sei eine weitere Flexibilisierung des Personalschlüssels kritisch, sagte Kathrin Bock-Famulla, Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung. Dies würde zu einer Absenkung der alltäglichen Qualität in den Kitas führen.
Die Kombination, dass das Personal für mehr Kinder zuständig sei und zudem hohe Krankheitsraten würden die Voraussetzungen für die Kinder weiter verschlechtern. Gleichzeitig werde sich dies laut Bock-Famulla auch negativ auf das verbleibende Personal auswirken.
Hohe Überlastung in den Kitas führt zu Berufswechsel
Die Überlastung des Kita-Personals ist zudem auch bundesweit auf sehr hohem Niveau, wie eine Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Bertelsmann Stiftung zeige. Demnach gab fast die Hälfte der befragten Kita-Mitarbeitenden an, sich täglich oder fast täglich im beruflichen Alltag überlastet zu fühlen.
Viele Beschäftigte schätzen die Wahrscheinlichkeit, dass sie das Berufsfeld kurz- bis mittelfristig verlassen werden, als sehr hoch ein. Dabei träten Abwanderungsgedanken umso wahrscheinlicher auf, je häufiger sich jemand überlastet fühle.