Bauern im Norden ernten mehr Getreide – Hafer legt zu

Die Ernte von Getreide, Raps und Hafer in Schleswig-Holstein ist abgeschlossen. (Archivbild)
Die Ernte von Getreide, Raps und Hafer in Schleswig-Holstein ist abgeschlossen. (Archivbild) Foto: Christian Charisius/dpa

Kiel (dpa/lno) – Die Landwirte in Schleswig-Holstein haben in diesem Jahr bislang eine etwas größere Getreideernte eingefahren als im Vorjahr. So konnten sie ersten Schätzungen zufolge rund 2,2 Millionen Tonnen Getreide ernten, wie das Statistikamt Nord in Kiel mitteilte. Das ist rund ein Prozent mehr als im Vorjahr, liegt allerdings fünf Prozent unter dem sechsjährigen Mittel. Grund dafür ist den Angaben zufolge vor allem, dass in diesem Jahr auf weniger Feldern Getreide angebaut wurde. Gleichzeitig aber wird sich der Ertrag pro Hektar von 75 Dezitonnen im Vorjahr auf 82 Dezitonnen in diesem Jahr wohl erhöht haben.

Deutlich mehr Hafer in Schleswig-Holstein

Aufgeschlüsselt auf die Getreidesorten hat den Schätzungen zufolge vor allem Hafer zugelegt. So wurden gut 26 Prozent mehr angebaut als 2023 und die Erntemenge wird mehr als verdoppelt werden können – von 65.000 Tonnen 2023 auf 132.500 Tonnen in diesem Jahr. Der Anteil am insgesamt geernteten Getreide ist damit jedoch nach wie vor relativ gering. Rückgänge bei der Anbaufläche und dem Ernteertrag gab es bei Roggen, Winterweizen und Winterraps. 

Weniger Winterkulturen angebaut als 2023

Insgesamt sind in Schleswig-Holstein in diesem Jahr auf 657.100 Hektar Ackerfrüchte angebaut worden, wie das Statistikamt Nord weiter mitteilte. Das ist in etwa so viel wie im Vorjahr. Die Bauern hatten es dabei vor allem mit den Winterkulturen schwerer. Der nasse Herbst hatte die Aussaat schwierig gemacht. Infolgedessen wurde 17 Prozent weniger Wintergetreide angebaut als 2023.

Viele Landwirtinnen und Landwirte haben die deshalb ungenutzten Felder dann für ihre Sommerkulturen genutzt: Die Sommerweizenflächen stiegen um fast 200 Prozent, die von Sommergerste um gut 110 Prozent. Auch gab es mehr Felder mit Ackerbohnen (plus 28 Prozent auf 15.100 Hektar) sowie Kartoffeln und Zuckerrüben (plus 5 Prozent auf 17.600 Hektar).