Rendsburg (dpa/lno) – Der schleswig-holsteinische Bauernverband fordert bei den Ökoregelungen einen verstärkten Fokus auf Besonderheiten in den Ländern. Vorschriften, die für Betriebe in Süddeutschland umsetzbar seien, «müssen es aufgrund anderer Gegebenheiten in Norddeutschland noch lange nicht sein», erklärte der Landesverband. Die Agrarminister tagen seit gestern im thüringischen Oberhof zur Zukunft der deutschen Landwirtschaft.
Im Norden seien umsetzbare Ökoregelungen besonders für Milchvieh- und Futterbaubetriebe wichtig. Auch bei der Moorvernässung müssten Lösungen gefunden werden. Da sich in trockenen Mooren Torf zersetzt und dabei große Mengen an Kohlendioxid (CO2) freigesetzt werden, gilt die Wiedervernässung als wichtige Maßnahme zur Einhaltung der Klimaschutzziele. «Von den Landwirten werden angepasste Bewirtschaftungsformen erwartet. Doch die Frage der Finanzierung bleibt bis dato unbeantwortet», gibt der Bauernverband an.
Fortschritte auf Landesebene
Mit der Landesregierung hatte der Bauernverband in Schleswig-Holstein bereits Ende August beim Landesbauerntag diskutiert. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) versprach in einem 9-Punkte-Plan vor allem konkrete Maßnahmen zum Bürokratieabbau – auch auf Bundesebene eines der wichtigsten Anliegen des Bauernverbands. «Dies sollte in jedem Fall ein Vorbild für die Agrarministerkonferenz sein. Bäuerinnen und Bauern verbringen viel zu viel Zeit im Büro», erklärt der Landesverband.