Kiel (dpa/lno) – Erstmals haben in dieser Saison Kreuzfahrtschiffe 100 Mal Landstrom während ihrer Liegezeit im Kieler Hafen genutzt. «Während im vergangenen Jahr noch die Hälfte der Anschlüsse auf technische Vorbereitungstests fielen, sind nun 85 Prozent der Anschlüsse reine Regelversorgung», sagte Seehafen-Chef Dirk Claus. Heute hat die «AIDANova» den Ostseekai angelaufen und den dortigen Landstrom-Anschluss genutzt.
Die Landstromversorgung von Seeschiffen könne zur Regeltechnologie werden, sagte Claus. «Bis 2025 werden wir circa 55 Millionen Euro in unsere Anlagen investiert haben.» Der Kieler Hafen hält mittlerweile Landstromanlagen an allen großen Fähr- und Kreuzfahrtterminals vor.
Landstrom statt Diesel
Landstromanlagen versorgen Schiffe mit Strom. Ein Vorteil ist, dass Schiffe, die an die Anlagen angeschlossen sind, keinen klimaschädlichen Schiffsdiesel verfeuern müssen.
Die notwendigen technischen Tests haben im Kieler Hafen bereits 22 Kreuzfahrtschiffe abgeschlossen. Bei der sogenannten Regelversorgung nutzen sie den landseitigen Strom über die gesamte Liegezeit von durchschnittlich acht bis zehn Stunden. Nach Angaben des Hafens erhalten sie dabei Ökostrom.
Mehr als zwei Drittel
Die Hafenbetreiber sprachen in einer Mitteilung von einem Meilenstein. Nie zuvor hätten in einem deutschen Hafen in einem Jahr so viele Schiffe Landstrom genutzt. In der noch laufenden Saison taten dies im Ostseehafen demnach knapp 70 Prozent der Schiffe.
2021 nutzte mit der «AIDAsol» erstmals ein Schiff in Kiel die Technik. «Der Port of Kiel hat früh das Potenzial der Landstromversorgung erkannt und entsprechende Investitionen getätigt», sagte Reederei-Präsident Felix Eichhorn. «Der heute erreichte Meilenstein ist das Ergebnis der gemeinsamen partnerschaftlichen Bemühungen, die Kreuzfahrt nachhaltiger zu gestalten.»