Hamburg/Kiel/Schwerin (dpa) – Bald 25 Jahre nach Einführung des Euro-Bargeldes tauscht die Deutsche Bundesbank in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern immer noch jedes Jahr Millionen D-Mark in Euro um. So seien im vergangenen Jahr bei 7.942 Transaktionen für insgesamt 3.981.233,61 D-Mark exakt 2.035.572,42 Euro ausbezahlt worden, teilte die Bundesbank mit. Im Jahr 2023 hatte die Bundesbank den Angaben zufolge knapp 4,6 Millionen D-Mark in fast 2,45 Millionen Euro gewechselt.
Bundesweit 53 Millionen D-Mark in Euro umgetauscht
Bundesweit wurden bei der Bundesbank den Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 53 Millionen D-Mark eingereicht – etwa fünf Millionen D-Mark weniger als 2023. Der hierbei erstattete Gegenwert lag bei etwa 27 Millionen Euro. Bei den fast 100.000 Umtauschvorgängen im vergangenen Jahr wurden je Transaktion im Schnitt 542 D-Mark eingereicht, wie die Bundesbank mitteilte.
Die Deutsche Bundesbank tauscht anders als die Zentralbanken in vielen anderen Euroländern alte D-Mark-Scheine und Münzen unbefristet und zum festen Wechselkurs von einem Euro für 1,95583 D-Mark um. Nach wie vor ausstehend seien rund 12,2 Milliarden D-Mark. Oder anders ausgedrückt: Fast 163 Millionen Banknoten sowie mehr als 23 Milliarden Münzen haben bislang nicht ihren Weg zurück zur Bundesbank gefunden.
Balz: Große Mengen an D-Mark-Bargeld wohl im Ausland
«Manches D-Mark-Bargeld dürfte bewusst verwahrt werden, anderes versteckt und dann vergessen worden sein», sagte Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz. Zudem gehe die Bundesbank davon aus, dass ein Teil des Geldes unwiederbringlich verloren oder sogar vernichtet worden sei. Bei der D-Mark habe es sich um eine international geläufige Währung gehandelt, die auch außerhalb von Deutschland genutzt worden sei. «Es dürften sich daher noch immer große Mengen D-Mark-Bargeld im Ausland befinden», sagte Balz.
Der Euro war am 1. Januar 1999 nach einem Jahrzehnt der Vorbereitungen ins Leben gerufen worden, wobei er in den ersten drei Jahren nur zur Verrechnung und für elektronische Zahlungen verwendet wurde. Münzen und Banknoten wurden erst am 1. Januar 2002 eingeführt – und zwar neben Deutschland in Belgien, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien.