
Kiel (dpa/lno) – In der bundesweiten Debatte über Einschränkungen bei der Handynutzung in Schulen schlägt der Landeschef der Krankenkasse DAK in Schleswig-Holstein, Cord-Eric Lubinski, einen anderen Weg als Verbote vor. Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen sei ein ernsthaftes Problem. «Es schadet der Gesundheit, wenn junge Menschen ständig online sind», so Lubinski.
Es sei wichtig und richtig, dass das Thema Mediensucht offen durch die Kultusminister diskutiert werde. «Etwaige Forderungen nach einem Handyverbot im digitalen Zeitalter sind schwierig und greifen unseres Erachtens zu kurz. Wir wünschen uns vielmehr eine offene Diskussion über ein neues Schulfach Gesundheit, welches die Kompetenz von Kindern und Jugendlichen in Sachen Gesundheit ganzheitlich stärkt», sagte Lubinski.
Auch aus anderen Branchen kommen allerdings immer wieder Forderungen, Schulfächer zu ihrem Themenfeld einzuführen, etwa zu Finanzen, zum Verbraucherschutz oder zum Umgang mit Medien. Zugleich wird aber auch diskutiert, ob der Umfang des zu bewältigenden Schulstoffs zu groß ist.
Die Bildungsminister der Länder hatten das Handy-Thema in dieser Woche am Rande ihrer turnusmäßigen Tagung in Berlin besprochen.
In der schleswig-holsteinischen Landespolitik läuft dazu bereits eine kontroverse Diskussion. Aus der CDU-Landtagsfraktion kam Anfang März der Vorstoß, die Nutzung der Geräte an weiterführenden Schulen strenger zu regulieren. An Grundschulen sind Smartphones für Kinder bereits weitgehend untersagt. Die Bildungsgewerkschaft GEW äußerte Zustimmung zu einer Regulierung, aus der SPD-Landtagsfraktion kam Ablehnung von Verboten.