Nach dem überzeugenden 3:1-Auswärtssieg in Karlsruhe bleibt beim HSV zumindest für das nächste Heimspiel gegen Darmstadt alles beim Alten: Merlin Polzin wird wieder an der Seitenlinie stehen. Doch was passiert, wenn das Spiel verloren geht? Steht dann Bruno Labbadia, der „Schöne Bruno“, tatsächlich wieder als Option im Raum?
Aus meiner Sicht gibt es drei Gründe, warum Bruno Labbadia nicht zum dritten Mal Trainer in Hamburg werden sollte – und einer davon ist absolut entscheidend.
Grund 1:
„Dreimal ist Bremer Recht“, sagt man an der Weser – aber was hat Hamburg mit Bremer Traditionen zu tun? Hier an der Elbe zählt, dass es beim ersten Mal funktioniert. Wir brauchen keine Ausreden, sondern klare Ergebnisse.
Grund 2:
Ein Augenzwinkern, aber: Es ist unvorteilhaft, wenn Spieler sich im Mannschaftshotel weniger auf das Spiel konzentrieren können, weil sie sich Gedanken machen, wer vielleicht gerade zu Hause ihre Frau besucht.
Grund 3 (und der wichtigste):
Bei Trainern wie Labbadia und Baumgart scheint es oft mehr um die Show abseits des Platzes zu gehen als um den Fußball selbst. Ob es bei Baumgart die Frage war, welche Mütze er trägt, oder bei Labbadia die alten Boulevardgeschichten – das sollte nicht im Mittelpunkt stehen. Wir reden hier von sportlichen Herausforderungen: Wie wird die Innenverteidigung schneller? Wie bringt man Königsdörfer öfter in Abschlusspositionen? Diese Fragen sind entscheidend, nicht Labbadias Restaurantbesuche oder alte Gerüchte.
Der HSV braucht einen Trainer, der klare Antworten auf die Probleme auf dem Platz hat – nicht einen, der sich mehr durch Schlagzeilen als durch sportlichen Erfolg definiert.
Ein Kommentar von Sven Wolter-Rousseaux