Rendsburg (dpa/lno) – Die Diakonie in Schleswig-Holstein hat die Diskussionen über eine Verschärfung der Asylpolitik stark kritisiert. Die Politik müsse den «Überbietungswettbewerb» beenden und an rechtsstaatlichen Verfahren für Flüchtlinge festhalten, forderte der Landesverband.
«Die aktuelle Debatte über eine Verschärfung des Asylrechts und Abweisungen an den Grenzen schadet dem Zusammenhalt in unserer Gesellschaft», sagte Diakonievorstand Heiko Naß. Sie werde auf dem Rücken von Menschen ausgetragen, die nach Deutschland geflüchtet und Teil des Gemeinwesens geworden sind.
Flüchtlinge seien nicht für Probleme wie Wohnungsmangel oder schlechte Infrastruktur verantwortlich, sondern würden in Pflegeberufen oder der IT-Branche trotz Fachkräftemangel aktiv zur Gesellschaft beitragen, sagte Naß. Es sei wichtig, nach den Anschlägen in Solingen und Brokstedt Menschen nicht wegen ihrer Herkunft auszugrenzen. Stattdessen brauche es mehr Einsatz und politische Entscheidungen, um die bessere Integration von Flüchtlingen voranzubringen.