Hamburg (dpa/lno) – Nach der im Zuge des Verbots des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) erfolgten Beschlagnahme der Blauen Moschee ist die Diskussion um die weitere Nutzung des islamischen Gotteshauses an der Alster entbrannt. Bis auf Weiteres stehe die Blaue Moschee unter Verwaltung des Bundes, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD).
«Wir sind dazu mit dem Innenministerium in Kontakt und werden zu gegebener Zeit gemeinsam über Möglichkeiten einer zukünftigen Nutzung sprechen, die dem Charakter dieses Gebäudes an einem besonderen Ort gerecht wird», sagte er.
Grüne wollen Schiiten und Exil-Iraner an Entscheidung beteiligen
Es müsse sichergestellt werden, dass die Blaue Moschee ein Ort für Menschen schiitischen Glaubens und vor allem auch ein Ort für die Exil-Iranerinnen und -Iraner in Hamburg bleibe, sagte die Grünen-Landesvorsitzende Maryam Blumenthal. «Diese müssen in Entscheidungen über die zukünftige Nutzung einbezogen werden.»
Auch die Linken-Landesvorsitzende Sabine Ritter stellt sich die Frage nach der Zukunft der Blauen Moschee – vor allem auch für Hamburgs Schiitinnen und Schiiten, «die wir nicht im Stich lassen dürfen: Wie können wir sicherstellen, dass dieser Ort als Gebetsraum erhalten bleibt – ohne, dass der Iran die Fäden zieht», sagte sie.
Imam-Ali-Moschee ist die viertälteste Moschee Deutschlands
Im Volksmund ist es die Blaue Moschee – ihr offizieller Name ist Imam-Ali-Moschee. Die Grundsteinlegung an der Straße Schöne Aussicht am noblen Alsterufer auf der Uhlenhorst erfolgte 1960. Nach fünf Jahren Bauzeit wurde sie im Stil der klassischen Iwan-Architektur mit Kuppel und zwei Minaretten fertiggestellt. Sie ist die viertälteste Moschee Deutschlands.