Dokumentation zum Lübecker Brandanschlag von 1996

Das durch Brandstiftung verursachte Feuer in der Flüchtlingsunterkunft in der Hafenstraße in Lübeck jährt sich zum 29. Mal. (Archivfoto)
Das durch Brandstiftung verursachte Feuer in der Flüchtlingsunterkunft in der Hafenstraße in Lübeck jährt sich zum 29. Mal. (Archivfoto) Foto: picture alliance / dpa

Lübeck (dpa/lno) – Mit einer Reihe von Veranstaltungen erinnert die Initiative «Hafenstraße ’96» an den Brandanschlag auf das Flüchtlingswohnheim in der Lübecker Hafenstraße am 18. Januar 1996. Bei dem durch Brandstiftung verursachten Feuer in dem dreistöckigen Gebäude starben zehn Menschen, darunter fünf Kinder und zwei Jugendliche. 38 Bewohner wurden zum Teil schwer verletzt. 

Am 29. Jahrestag, dem 18. Januar, findet um 14.00 Uhr am ehemaligen Standort des Hauses eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Anschlags statt. Am 24. Januar wird im Europäischen Hansemuseum eine neue Episode der Webdokumentation «Gegen uns. Der tödliche Brandanschlag auf Geflüchtete in Lübeck 1996» gezeigt (19.00 Uhr). In der Dokumentation sprechen Überlebende und Angehörigen über die seelischen Folgen des Anschlags und fordern die Einrichtung eines Parlamentarischen Untersuchungsausschusses, um die Hintergründe doch noch aufzuklären. 

Ein wegen des Verdachts der Brandstiftung angeklagter Hausbewohner wurde in zwei Verfahren freigesprochen. Kurz nach der Tat hatte die Polizei vier Jugendliche aus Mecklenburg festgenommen, sie aber einen Tag später wegen mangelnden Tatverdachts wieder freigelassen. 

Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit der Filmemacherin Julia Oelkers statt, in dem die Erfahrungen der Überlebenden und Hinterbliebenen und die bis heute andauernde Straflosigkeit der Täter im Mittelpunkt stehen sollen.