DOSB-Chef Weikert: Menschen bei Olympia-Bewerbung befragen

Glaubt an eine positive Olympia-Stimmung in Deutschland: DOSB-Präsident Thomas Weikert.
Glaubt an eine positive Olympia-Stimmung in Deutschland: DOSB-Präsident Thomas Weikert. Foto: Christian Charisius/dpa

Hamburg (dpa) – Die Stimmung in der Bevölkerung zu einer Bewerbung von Olympischen Spielen in Deutschland ist nach Ansicht von DOSB-Präsident Thomas Weikert vor allem seit den Spielen in Paris 2024 positiv. «Wir haben ja auch Umfragen gemacht. Wie seht ihr das hier in Deutschland? Wollt ihr wieder Spiele haben? Die sind immer positiv, also im Moment über 70 Prozent», sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes bei der Sportbusiness-Konferenz SpoBis in Hamburg.

Der DOSB will im Dezember auf einer Mitgliederversammlung abstimmen, mit welcher Stadt oder Region der Verband in die Bewerbungsrennen für die Spiele 2036, 2040 und 2044 gehen will. 

Weikert verteidigte die Strategie des DOSB, nicht einen Kandidaten zu benennen. Die Bevölkerung müsse mitgenommen werden. «Das hat mit Demokratie eher wenig zu tun», einen Bewerber zu bestimmen. «Und ich glaube daran, dass aus den Regionen, die sich bewerben wollen, auch ein positives Signal von der Bevölkerung ausgehen muss.»

Senator Grote: Votum als Wettbewerbsgedanke 

In den vergangenen Jahren waren Olympia-Bewerbungen wie Beispiel in Hamburg an den Voten der Bevölkerung gescheitert. Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote befürwortet trotz des negativen Ergebnisses 2015 eine erneute Abstimmung. Zumal eine Befragung keine politische Entscheidung sei, wie er betonte. 

«Jede Initiative kann eine Volksabstimmung erzwingen. Deswegen ist es klug, von vornherein zu sagen: Selbstverständlich wollen wir das Votum der Bevölkerung einholen dazu», meinte der SPD-Politiker. Für Hamburg sei er zuversichtlich. 

Er habe viel für die Idee übrig, dass man bei allen deutschen Kandidaten parallel und gleichzeitig eine Abstimmung in der Bevölkerung macht. «Dann hätten wir auch so ein bisschen diesen Wettbewerbsgedanken, und man wüsste dann auch, bevor man sich für eine Stadt entscheidet, wie hoch ist denn eigentlich die Zustimmung», sagte er. Er sei zuversichtlich für Hamburg.