Hannover (dpa) – Der mit 250.000 Euro dotierte Norddeutsche Wissenschaftspreis geht in diesem Jahr an drei länderübergreifende Forschungsprojekte. Der Preis würdige, «was gute Forschung ausmacht: Über Grenzen hinweg zusammenarbeiten und gemeinsam innovative Erkenntnisse erlangen», sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD). Niedersachsen hat in diesem Jahr den Vorsitz der Konferenz der norddeutschen Wissenschaftsminister und organisierte damit auch die Auszeichnung.
Zu den preisgekrönten Forschungen zählt das Projekt «FORMAT» der Universität Hildesheim. Darin wird untersucht, wie Künstliche Intelligenz Schülerinnen und Schülern in den Fächern Deutsch und Englisch beim Schreibenlernen unterstützen kann. Ersten Erkenntnissen zufolge könne KI den Lernenden effektive Rückmeldungen geben und so den Lernerfolg fördern, teilte das Wissenschaftsministerium mit.
Ausgezeichnet wurde auch das Projekt «T-NORTH» in der biomedizinischen Forschung der Uni Hannover. «Das Forschungsteam untersucht, wie die Entwicklung neuer Therapien durch Kooperationen zwischen Universitäten, Kliniken und Unternehmen gefördert werden können», hieß es. Eingebunden sind die Standorte Hannover, Hamburg und Kiel. Das Ziel ist es, Erkenntnisse aus der medizinischen Forschung schneller in die Praxis zu bringen.
15 Bewerbungen für Auszeichnung
Preisträger ist zudem das Forschungsnetzwerk Nord mit dem Projekt «Reproduktive Gerechtigkeit», dabei stehen Fragen der Reproduktionsmedizin im Fokus. Es ist an der Universität Rostock und der Bucerius Law School in Hamburg angesiedelt. Zudem wurde ein Forschungsprojekt zur «Entdeckung und Erforschung steinzeitlicher Großstrukturen am Grund der westlichen Ostsee» der Uni Rostock mit einem Anerkennungspreis gewürdigt.
Der Norddeutsche Wissenschaftspreis wird seit 2012 alle zwei Jahre von den Wissenschaftsministerien der Länder Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vergeben. Für 2024 galt die Ausschreibung thematisch speziell für Arbeiten aus den Geistes- und Sozialwissenschaften. Eine Fachkommission wählte aus 15 Bewerbungen vier Projekte für die Finalrunde aus. Die Preisträger wurden dann von den Ministerinnen und Ministern bei ihrer Konferenz in Hannover ausgewählt.