Dritte Fluggesellschaft kürzt Angebot ab Hamburg

Fluggäste gehen durch die Abflughalle im Terminal 2 des Hamburger Flughafens.
Fluggäste gehen durch die Abflughalle im Terminal 2 des Hamburger Flughafens. Foto: Marcus Brandt/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Die deutsche Fluggesellschaft Condor hat bekanntgegeben, ihr Angebot am Hamburger Flughafen im Sommer 2025 aufgrund gestiegener Kosten zu verringern. Nach Ryanair und Eurowings kündigt damit die dritte Fluggesellschaft innerhalb von fünf Tagen Kürzungen an dem Standort an. Der Betreiber des Flughafens Hamburg äußert in einer Stellungnahme den Eindruck, der Flughafen sei zum Spielball einer bundespolitischen Auseinandersetzung geworden. 

Condor teilte mit, das Angebot ab Hamburg werde im Sommer des nächstens Jahres um 13 Prozent reduziert. Verbindungen nach Samos (Griechenland) und Malaga sollen wegfallen. Eine geplante Vergrößerung der Kapazität werde abgesagt. 

Eurowings und Ryanair geben Kürzungen bekannt

Die Lufthansa-Tochter Eurowings hatte am Freitag angekündigt, 2025 mehr als 1.000 Flüge von und nach Hamburg aus dem Programm zu nehmen. Der Flughafen Köln/Bonn soll nicht länger angeflogen werden sowie wie weitere Ziele im Ausland, darunter Santorin (Griechenland) und Keflavík (Island). 

Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair hatte am Donnerstag bekanntgegeben, ihr Angebot im Sommer 2025 ab Hamburg um 60 Prozent zu reduzieren. Porto, Malaga, Valencia, Mailand, Edinburgh und Zadar (Kroatien) würden nicht länger angeflogen. 

Streit um Flughafenentgelte

Ein Streitpunkt ist, dass der Hamburger Flughafen plant, sogenannte Flughafenentgelte zum April 2025 um rund neun Prozent zu erhöhen. Mit den Entgelten, die behördlich genehmigt werden müssen, verdienen Flughäfen Geld. Der Hamburger Flughafen verteidigt das Vorhaben. Entgelte machten lediglich vier bis sechs Prozent der Gesamtkosten der Fluggesellschaften aus, heißt es in einer Stellungnahme. 

Condor hat eigenen Angaben nach sechs Flugzeuge in Hamburg stationiert, Eurowings 16. Ryanair verfügt in Hamburg über keine eigenen Maschinen.