Rekordwerte bei alkoholbedingten Fehltagen: AOK warnt vor zunehmendem Problem
Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage durch Alkoholkonsum hat einen neuen Höchststand erreicht. Wie eine aktuelle Auswertung der AOK Rheinland/Hamburg zeigt, verzeichneten die Versicherten im Jahr 2023 durchschnittlich 16 Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage) je 100 Versicherte – ein neuer Rekordwert. Bereits im Vorjahr wurde mit 15,3 AU-Tagen ein Höchststand gemeldet. Die Entwicklung setzt somit einen besorgniserregenden Negativtrend fort. Über die Auswertung berichtete zuerst die Rheinische Post.
Die Krankenkasse, die mehr als drei Millionen Versicherte in Nordrhein-Westfalen betreut, analysiert regelmäßig die Gesundheitsdaten ihrer Mitglieder. „Die Zahlen verdeutlichen, dass alkoholbedingte Erkrankungen nach wie vor ein bedeutendes Problem sind“, erklärte eine Sprecherin der AOK. Besonders auffällig seien Unterschiede zwischen Geschlechtern und Altersgruppen.
Männer häufiger betroffen als Frauen
Die Analyse zeigt, dass Männer wesentlich häufiger von alkoholbedingten Erkrankungen betroffen sind als Frauen. Auf 100 Männer entfallen 1,01 alkoholbedingte Krankheitsfälle, während es bei Frauen lediglich 0,37 Fälle sind. Auch das Alter hat erheblichen Einfluss auf die Zahl der Fehltage: Je älter die Versicherten, desto stärker steigt die Belastung durch alkoholbedingte Ausfälle.
Ältere Versicherte besonders betroffen
Während die Gruppe der 20- bis 29-Jährigen mit durchschnittlich 3,8 AU-Tagen je 100 Versicherte noch vergleichsweise selten betroffen ist, klettern die Werte mit zunehmendem Alter deutlich. Versicherte über 60 Jahre verzeichneten im Jahr 2023 durchschnittlich 27,6 Fehltage – mehr als siebenmal so viele wie die jüngeren Versicherten.
Die AOK sieht in den Zahlen eine deutliche Aufforderung zum Handeln. „Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig Präventionsmaßnahmen und ein bewusster Umgang mit Alkohol sind“, betont die Sprecherin. Die Krankenkasse will verstärkt auf Aufklärung und Hilfsangebote setzen, um den Trend langfristig zu stoppen.