Fernwärmetunnel unter der Elbe fertig gebohrt

13 Monate nach dem Beginn der Tunnelbohrung hat die Maschine das Nordufer der Elbe erreicht.
13 Monate nach dem Beginn der Tunnelbohrung hat die Maschine das Nordufer der Elbe erreicht. Foto: Markus Scholz/dpa

Hamburg (dpa/lno) – Die Bohrung für den neuen Hamburger Fernwärmetunnel unter der Elbe ist abgeschlossen. Die Bohrmaschine habe nach 1.165 Metern den Zielschacht am Nordufer des Flusses erreicht, teilten die Energiewerke Hamburg mit. Noch sei die Maschine im Zielschacht im Hindenburgpark nicht zu sehen, weil dieser geflutet sei. Das Wasser werde in den kommenden Wochen abgepumpt, hieß es. Anfang nächsten Jahres soll die 280 Meter lange Tunnelbohrmaschine freigelegt und in Einzelteilen aus dem Tunnel geborgen werden. 

Entscheidender Baustein für Wärmewende

Der Durchbruch in den Zielschacht gelang am Sonntagmorgen, wie eine Unternehmenssprecherin sagte. Seine finale Position erreichte der Bohrer am Dienstag. Vor 13 Monaten, am 2. November 2023, war die Maschine auf den Namen Hermine getauft worden. Der Name setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben von «Hamburger Energiewerke Röhre mit neuer Energie».

«Die Ankunft von Hermine auf der nördlichen Elbseite ist wirklich ein besonderer Tag für uns. Der von ihr gebohrte Fernwärmetunnel ist ein elementarer Bestandteil unserer sogenannten Südleitung und damit ein entscheidender Baustein unseres Projektes Wärmewende», sagte die Technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke, Kirsten Fust.

Inbetriebnahme für Anfang 2026 geplant

Der Tunnel hat eine Außenschale aus 5.826 Betonsegmenten, sogenannten Tübbings. Sobald die Bohrmaschine abgebaut ist, sollen die beiden Leitungen für das heiße und das zurückströmende abgekühlte Wasser verlegt werden. Geplant ist, dass ab Anfang 2026 – also in gut einem Jahr – klimafreundliche Wärme aus dem Energiepark Hafen ins Fernwärmenetz auf der Nordseite der Elbe strömt. Die Wärme soll nach Angaben von Fust zu etwa 55 Prozent klimaneutral sein.