Rostock-Warnemünde (dpa) – Der Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde (IOW), Oliver Zielinski, blickt mit großer Sorge auf den brennenden Öltanker «Annika» in der Mecklenburger Bucht. «Das ist ein mit 640 Tonnen Schweröl beladenes Schiff wenige Kilometer vor der Küste und wir haben starken Westwind», sagte der Professor der Deutschen Presse-Agentur. «Das würde also im schlechtesten Fall in ein sehr sensibles Flachmeer-Ökosystem getrieben werden.»
Zielinski betonte: «640 Tonnen – das ist eine große Menge Schweröl und kann einen massiven Schaden in der Umwelt verursachen.» Er hoffe sehr, dass das nicht passiere. «Die Bekämpfungsmaßnahmen sind ja voll im Gange.»
Der Brand des Ölschiffs auf der Ostsee vor Kühlungsborn hat nach Angaben des Schweriner Umweltministeriums bisher keine Gewässerverunreinigung verursacht. Das Schiff liegt laut Deutschem Havariekommando vor Anker und hat Verbindung zu einem Schlepper. Feuerwehr-Teams aus Rostock, Kiel und Lübeck seien mit Hubschraubern auf dem Weg. Drei Schiffe bekämpfen die Flammen bereits von außen. Zur Ursache des Brandes sei noch nichts bekannt.
Das IOW ist eigenen Angaben zufolge eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die sich der interdisziplinären Meeresforschung in Küsten- und Randmeeren widmet. Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Erforschung des Ökosystems der Ostsee.