
Schleswig (dpa) – Ein Fragment des weltberühmten Teppichs von Bayeux ist in einem Nachlass entdeckt worden, der sich im Landesarchiv Schleswig-Holstein in Schleswig befindet. Das nun gefundene Teppichstück kam im Zweiten Weltkrieg nach Schleswig-Holstein, wie das Landesarchiv mitteilte. Es gehört zum Nachlass des bekannten schleswig-holsteinischen Textilarchäologen Karl Schlabow (1891-1984).
Schlabow war demnach als Teil einer deutschen Wissenschaftlergruppe von der SS-Einrichtung «Deutsches Ahnenerbe» ab 1941 mit der Neuvermessung des Teppichs von Bayeux beauftragt. Im Rahmen dieser Tätigkeit wurde das Stück nach Angaben des Landesarchivs von der Unterseite des Teppichs entnommen. Weitere Details zu dem Fund sollen auf einer Pressekonferenz am 25. März bekanntgegeben werden.
Rückgabe an Frankreich geplant
Der Teppich von Bayeux sei französisches Kulturgut, teilte das Landesarchiv mit. Daher soll das Fragment in diesem Jahr der Republik Frankreich, der Eigentümerin des Teppichs, zurückgegeben werden. Der knapp 70 Meter lange und 53 Zentimeter breite Teppich ist Weltdokumentenerbe. Auf dem mittelalterlichen Meisterwerk wird die Landung von Normannen aus Frankreich in England im Jahr 1066 dargestellt.